Menschen gehen unterschiedlich durchs Leben: Die einen sind mit
dem beschäftigt, was sie gerade tun. Bei anderen liegt der Fokus auf ihren
Plänen und wieder andere schauen oft zurück.
Der Blick zurück kann hilfreich sein, wenn sich damit
Erfahrungen verbinden, aus denen Wichtiges gelernt wurde. Er kann auch dankbar
machen, weil nun vor Augen steht, was in der vergangenen Zeit Gutes geschehen
ist.
Diejenigen, die viel zurückschauen, sind aber nicht selten
unzufrieden; sei es, dass sie die nicht so angenehme Gegenwart mit dem Blick zurück
erträglicher gestalten wollen, sei es, dass sie deshalb oft zurückschauen, weil
die Vergangenheit belastend und unbewältigt ist, wie eine Verletzung, die nicht
richtig vernarbt.
Im Griff der
Vergangenheit
Wenn der Blick zurück sich mit Belastendem beschäftigt, lenkt
das nicht nur ab, es kostet auch Kraft, macht müde und kann blockieren und unfähig
machen für die Aufgaben und Herausforderungen der Gegenwart. Das gilt vor allem
dann, wenn sich mit der Vergangenheit grosse Enttäuschungen verbinden – seien
es Verletzungen, Ungerechtigkeiten, Unvergebenes oder Verlust. Dann kann es
sein, dass einen die Vergangenheit und die damit verbundenen Gedanken und Gefühle
fest im Griff haben.
Nicht wirklich frei
für Neues
Jesus begegnete Menschen, die ihm zwar folgen, aber zugleich
im Gestern gefangen waren. Einem Mann, der sich Jesus anschliessen wollte, zuvor
aber noch von seiner Familie Abschied nehmen wollte, sagte Jesus, dass er für sein
Reich nicht brauch- und einsetzbar sei. – Das waren harte Worte! Jesus ging es
hier aber um etwas Grundsätzlicheres: kein (unnötiger) Blick zurück – keine
Rückwärtsorientierung.
Jesus antwortete dem Mann mit einem Vergleich aus dem
Ackerbau: «Wer beim Pflügen nach hinten schaut, den kann Gott in seinem Reich
nicht brauchen.» (Die Bibel, Lukas-Evangelium, Kapitel 9, Vers 62). Was aber
passiert denn, wenn jemand beim Pflügen nach hinten schaut? Nun, die Furchen
werden schief und es kann so nicht sauber gesät oder gepflanzt werden.
Aufmerksamkeit und
Geschick
Wer nach hinten schaut, dem kann das, was er gerade tut,
schief geraten. Üblicherweise wurde der (relativ leichte) Pflug im Nahen Osten meist
mit der linken Hand geführt. Dabei musste auf Hindernisse (Steine etc.)
geachtet werden. In der rechten Hand war der Stock, um den Ochsen anzutreiben.
Es brauchte also die ganze Aufmerksamkeit und Geschick, um eine gerade Furche
hinzubekommen.
Deshalb gilt: Wer
nach vorne schaut, ...
der konzentriert sich auf das, was kommt und
lässt sich nicht ablenken.
der bleibt auf Kurs.
läuft weniger Gefahr, zu stolpern.
sagt «ja» zu dem, was war, auch
wenn es nicht gut war.
hat vergeben und
losgelassen.
lebt im «Hier und
Jetzt».
kann Verantwortung übernehmen.
Vergessen, was war
Auch der
christliche Lehrer Paulus wusste, wie wichtig es ist, den Blick nach vorn zu
richten. Er schrieb: «Ich will vergessen,
was hinter mir liegt, und schaue nur noch auf das Ziel vor mir.» (Die Bibel, Brief an die Philipper, Kapitel 4, Vers 13)
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