Bilder von zerstörten Häusern und Explosionen in
Kernkraftwerken… In manchen Menschen klingen solche Schreckensbilder stark nach
und lassen Ratlosigkeit zurück: «Wenn ich
all die schlimmen Nachrichten von Toten und diese Katastrophe sehe, verliere
ich allen Mut. Wie soll das nur weitergehen?»
Menschen, die innerlich mitfühlen, haben es sehr schwer
mit dieser Flut von schlimmen Nachrichten und Bildern. Einerseits ist es so:
Gott sei Dank gibt es noch viele Leute die tief mitfühlen. Anteilnahme ist
keine Schwäche, sondern eine Haltung, die Gott sich von all seinen Geschöpfen
wünschen würde.
Solche Katastrophenmeldungen können zu
einer Last werden, die uns zu erdrücken scheint. Eine noch grössere
Hilflosigkeit lassen Schicksalsschläge in unserem eigenen Bekanntenkreis
zurück, wo wir selber zu Mitbetroffenen werden. Wie gehen wir mit solchen
Situationen um? Dazu ein paar Hinweise:
Aktiv helfen
Verwandeln Sie Ihre innere Betroffenheit (Gefühle von
Angst, Ohnmacht, Kummer) in konstruktive Aktivität. Helfen Sie mit den
Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen. Manchmal können wir nur indirekt
etwas tun, indem wir die Organisationen, die sich vor Ort Hilfe leisten,
finanziell unterstützen. Dieser Ausdruck von Solidarität ist nicht nur für die
Betroffenen, sondern auch für die Helfer vor Ort wichtig! Und die Erfahrung
zeigt: Menschen, die einen aktiv Beitrag leisten, verringern dadurch ihre
Ohnmachtsgefühle und versinken weniger in fruchtloses Grübeln.
Darüber reden
Suchen Sie das Gespräch mit einem verständnisvollen
Menschen. Empfindsame Menschen verfügen im Allgemeinen über eine lebendige
Vorstellungskraft, was wiederum starke Gefühle mit sich bringt. Einerseits
erleben sie Schönes sehr intensiv, werden durch Negatives aber auch stark
belastet. Im Gespräch die eigenen Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen,
bringt Ordnung ins Gedanken- und Gefühlschaos. Dies hilft auch, inneren Druck
wegnehmen.
Abschalten
Lernen Sie, sich zu schützen: Nicht alle Informationen,
welche Medien uns anbieten - ja oft sogar aufdrängen, sind notwendig! Wählen
Sie sorgfältig aus, welchen Nachrichtenmedien Sie sich aussetzen und wie oft
Sie sich informieren. Manchmal ist es besser, eine zeitlang keine Nachrichten
zu hören, wenn die Seele es nicht verarbeiten kann.
Das Schöne noch sehen
Es ist weise, wenn Sie Ihrer Seele gezielt, trotz
Meldungen über dieses Unglück die Blickrichtung auch auf positive Eindrücke
richten. Es ist zwar nicht möglich, sich vor belastenden Erlebnissen oder
Erfahrungen vollständig abzuschotten. Das muss auch nicht sein. Schliesslich
müssen wir nicht ganz aus der Realität fliehen. Doch man muss auch ein
Gegengewicht schaffen. Beispielsweise, indem man sich gleichsam Farben, Formen,
Musik und Kreativität aussetzt, die trotz allem (den dunklen Ereignissen
trotzend) auch da sind. Die Schönheit der Natur kann trösten.
Trost finden
Sie können Trost finden bei Gott: Es bleibt eine Last,
dass wir als Einzelne immer nur punktuell helfen können. Doch Gott sagt uns zu,
dass wir unseren Lebensweg nicht alleine gehen müssen und der Tag kommt, an dem
er selber allen Schmerz und alle Tränen überwinden wird. Hilfreich sind auch
Gebete, für die Betroffenen, aber auch für sich.
Psalmen lesen
Lesen Sie Psalmen in der
Bibel: Sie können helfen, Worte zu finden für diese Not, die uns
zutiefst bedrängt. In verzweifelten Situationen wandten sich die Menschen im
alten Israel an Gott und seit Jahrhunderten stimmen Menschen auf der ganzen
Welt in diese Worte von Klage und Sehnsucht mit ein. Aber auch Hoffnung
vermögen diese Zeilen zu wecken, weil sie trotz aller Not Worte des Vertrauens
zu Gott wagen (Lesetipp: Psalm 23 und Psalm 46).