4. Ruhen

In unserem physischen Leben kommt jeden Tag eine Zeit, in der wir ruhen müssen. Das Bedürfnis nach Erholung mag je nach Lebenslage und von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, aber es ist keine Frage, dass wir alle Ruhezeiten und Erholung brauchen, wenn wir gesund bleiben wollen.

Wir wissen, was Ruhen im körperlichen und geistigen Bereich bedeutet: Man lässt sich nach der Gartenarbeit ein paar Minuten in einen bequemen Stuhl sinken oder steht nach dem Schreiben eines schwierigen Textes eine Weile auf dem Balkon und schaut in die Landschaft.

Eine längere Ruhepause gönnen wir uns durch den Schlaf in der Nacht, von dem wir unbedingt eine bestimmte Menge brauchen, um am nächsten Tag wieder fit zu sein. Auch das Wochenende und der Urlaub sind wichtige Ruhephasen für unser Leben, damit wir längerfristig leistungsfähig bleiben. Das alles können wir gut nachvollziehen. Wie sieht es aber mit dem Ruhen im spirituellen Bereich aus?

Sich alles von der Seele reden

Ein Christ, eine Christin findet geistliche Ruhe und Erholung einerseits in der Stille mit Gott und anderseits in der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Neben einer kurzen, möglichst täglichen Bibellese und Gebetszeit, brauchen Nachfolger von Jesus richtige und ausgedehnte Zeiten der Ruhe (siehe auch Abschnitt "Gebetspraxis entwickeln" ). Ein paar Stunden in der Abgeschiedenheit, weg vom Alltag. Nachdem sie Gott da im Gebet alles von der Seele geredet haben, was sie beschäftigt, gelangen sie zur inneren Ruhe. Sie erleben, wie sie sich in der Gegenwart Gottes erholen und spüren, wie er in der Stille zu ihnen redet und wie neue Kraft in ihr Leben hineinströmt.

Das gilt auch für Sie: Nehmen Sie sich hin und wieder einen Tag und fahren Sie in die Berge oder verbringen Sie ein Wochenende in einem Haus der Stille.

Batterien aufladen

Ermutigt werden durch das Zusammensein mit anderen Gläubigen, das ist der andere Teil des geistlichen Ruhens. Es ist ein bemerkenswerter Energieabfall im Leben eines Christen festzustellen, wenn er zu lange versucht, sein Leben allein zu meistern, also ohne die Hilfe von andern Christen. In der Isolation geht er kaputt. Wir brauchen unbedingt Möglichkeiten der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, um unsere Batterien wieder aufzuladen. Gott hat uns als "Beziehungswesen" geschaffen. In das Leben eines Christen hat er das Bedürfnis gelegt, mit andern Gläubigen Zeit zu verbringen, Leben zu teilen, einander zu lieben, für einander zu beten, einander zu helfen, miteinander die Lasten zu tragen.

Füsse hoch lagern

Deshalb ist es so wichtig für Sie als jemand, der vielleicht ganz neu zum Glauben an Jesus gefunden hat, andere Christinnen und Christen zu suchen. Es gilt, möglichst in Ihrer Nähe eine gute Kirche zu finden, die das Wort Gottes lehrt und Ihnen die Gelegenheit gibt, mit Gleichgesinnten Gott anzubeten und Gemeinschaft zu haben. Suchen Sie eine Schwester oder einen Bruder im Glauben, mit dem oder mit der Sie beten und Erfahrungen austauschen können.

Versuchen Sie es erst gar nicht alleine. Es ist lebensnotwendig für Sie, einen Ort der Gemeinschaft zu finden, an dem Sie sich wohl fühlen, wo Sie so sein können wie Sie sind, wo Sie nach einem Stück Wanderung auf Ihrem neuen Weg "die Füsse hoch lagern" und ausruhen dürfen.

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Autor: Fritz Herrli
Quelle: Jesus.ch

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