Gesichter hinterm kids-team

Neue Zeit, neue Wege, grosser Gewinn

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Karin und Daniel von Reitzenstein (Bild: zVg)
Seit Jahren engagieren sich Karin und Daniel von Reitzenstein in die aufwachsende Generation. Sie sind überzeugt, dass das Vertrauen in Gott, welches junge Menschen erhalten, ein lebenslanger Gewinn ist.

Eigentlich wollte Karin (*1982) den Beruf der Pflegefachfrau erlernen. Bevor sie mit der Ausbildung beginnen konnte, machte sie ein Zwischenjahr, in welchem sie ihre Freude daran entdeckte, jungen Menschen etwas zu vermitteln. So änderte sie ihre beruflichen Ziele, meldete sich in der PH (Pädagogische Hochschule) an und wollte Lehrerin werden.

Eine Lehrerin heiratet einen Lehrer

Wie Karin, so machte auch Daniel (*1981) in seiner Berufswahl eine Kehrwende. Sein Traumberuf war Pilot. «Ich lebte auf dieses Ziel hin und machte in diesem Zusammenhang 2002 einen Einsatz in Uganda. Dort realisierte ich überraschend, dass Missionspilot nicht mein Job ist.» Doch was dann?

Berufliche Orientierung zu finden, wurde zum grossen Gebetsanliegen und schliesslich merkte er, dass er mit Kindern arbeiten wollte. «So meldete ich mich für die Lehrerausbildung an.» An der PH traf er auf Karin und die beiden kamen sich bald schon näher. Sie teilten ihr Anliegen für Kinder und engagierten sich vereinzelt gemeinsam in Lagern und Kinderwochen. 2005, im Jahr ihres Abschlusses an der PH, heirateten die beiden. Parallel zu ihrer Arbeit (Karin als Lehrerin und Daniel als Sekretär bei kids-team) begannen sie ein Theologiestudium.

Weichenstellungen

«Daniel fiel in die Kinderarbeit wie Obelix in den Zaubertrank.» In dieser bildhaften Beschreibung von jemandem fand sich Daniel sehr gut wieder. Die Kinderarbeit gehörte einfach zu ihm. Schon Daniels Vater war Verantwortungsträger der KEB (Kinder-Evangelisations-Bewegung), einer christlichen Organisation, die sich in Kinder investiert. 2008 übernahmen Karin und Daniel die Leitung der KEB Schweiz. Nach einer gründlichen Klärungsphase hatten sie zugesagt. Obwohl er gerade erst 27 Jahre alt war, sah Daniel in seiner neuen Verantwortung einen passenden Schritt. «Trotzdem war der Entscheid nicht ganz einfach», blickt Karin zurück. «Daniels Vater war der bisherige Leiter.»

Familie und Kindertreff

«Wir waren noch jung und stark herausgefordert», blicken von Reitzensteins auf die Anfänge ihrer Leitungstätigkeit im Jahr 2008 zurück. Im Folgejahr wurde ihr erstes Kind geboren, im Laufe der Jahre sollten noch drei weitere dazukommen. «Das Verständnis im Umgang mit Kindern war uns eine grosse Hilfe, unsere eigenen Kinder zu begleiten.»

2011 zog Familie Reitzenstein nach Konolfingen und suchte nach Möglichkeiten, sich dort in Kinder zu investieren. Irgendwann wurden sie darauf aufmerksam gemacht, dass die reformierte Kirche nach jemandem suchte, um einen Kindertreff durchzuführen. Gerne stiegen sie ein. Aufgrund zahlreicher anderer Aufgaben zog sich Daniel in den letzten Jahren zurück, während Karin mit ihrem Team motiviert weitermacht.

Gott spricht durch sein Wort (nicht nur zu Kindern)

«Beim Vorbereiten der Geschichten stelle ich immer wieder fest, wie Gottes Wort auch zu mir spricht.» Wenn Karin sieht, wie Kinder ihr Vertrauen an Gott ausleben, ist sie zusätzlich begeistert. «Es ist wertvoll, den Kindern einen Gott lieb zu machen, der sie liebt und mit ihnen durchs Leben gehen will.» Karin ist sich bewusst, dass letztlich Gott die Herzen der Kinder berühren muss. Trotzdem ist ihr Beitrag gefragt. «Gott braucht uns und wir sehen dann die Auswirkungen.» Für Karin ist das Arbeiten mit Kindern ein grosser Gewinn. «Es hat mich selbst näher zu Gott gebracht.»

Neue Wege suchen

Die KEB durchlief etliche Veränderungen, was letztlich zu einer grossen Umstrukturierung der Organisation führte, welche heute unter dem Namen kids-team auftritt. Doch nicht nur die Organisationsstrukturen haben sich geändert, sondern vor allem auch die Gesellschaft. Dies verlangt nach neuen Wegen, um Kinder zu erreichen. «Wir stellten fest, dass viele Kindertreffen von Familien und Einzelpersonen eingingen, weil keine Kinder mehr kamen.» Mütter sind vermehrt arbeitstätig und Schüler die Woche hindurch stark ausgebucht. Bei diesen Beobachtungen stellte Daniel auch fest, dass Kinder im Vorschulalter noch mehr Kapazität haben.

So kam die Idee des kids-point@home auf. Dabei handelt es sich um Treffen, bei welchen Privatpersonen für Kinder in der Nachbarschaft altersgerechte Programme anbieten. Seit drei Jahren ist Daniel mit seinem Team dabei, passende Materialien zu erstellen, damit solche Treffs durchgeführt werden können. «In den vergangenen zwei Jahren wurden zwölf kids-points gestartet.» Das Projekt (www.kidspointathome.ch) hat auf jeden Fall eine Zukunft.

Es bleibt immer etwas hängen

Auch wenn vieles nicht mehr so funktioniert, wie es vor wenigen Jahrzehnten noch der Fall war, gibt es doch viele Möglichkeiten, um Kinder positiv zu prägen. So organisiert kids-team beispielsweise Angebote auf Campingplätzen oder unterstützt Gemeinden bei der Durchführung von Kinderwochen. Das Investieren in Kinder lohne sich auf jeden Fall. Auch wenn nachhaltige Frucht oft nicht gleich sichtbar ist, wissen Karin und Daniel, dass bei Kindern immer etwas hängenbleibt, von dem sie vielleicht ihr Leben lang einen positiven Nutzen haben. «Grundsätzlich wissen wir, dass Gott dran ist und an Kinderherzen wirkt. Wenn wir die Früchte unserer Arbeit aber sehen können, begeistert uns das.»

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Zur Website:
kids-team.ch

Zum Thema:
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Der Spagat für die Familie: Gibt es «das Beste für die Eltern und die Kinder»?

Datum: 21.12.2022
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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