Kindererziehung

Mehr als Verhaltensregeln

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Es ist einfach, zu reagieren, wenn ein Kind etwas falsch macht. Doch Erziehung bedeutet mehr, als Verhalten zu korrigieren. Wie kann man Kindern helfen, ihren Charakter zu formen?

Erziehung macht nicht immer Spass, ist aber eine wichtige Hilfe für Kinder. Sie lernen dadurch, sich in ihrem Umfeld zu bewegen. Wer seine Kinder erzieht, hilft ihnen nicht nur Verhaltensregeln zu befolgen, sondern unterstützt sie auch bei der «Herzensbildung».

Ideen aus der Bibel

Tatsächlich kann man in der Bibel auch Erziehungstipps finden. Einer davon steht in 1. Samuel, Kapitel 16, Vers 7: «Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber schaut auf das Herz.» In den Versen davor kann man lesen, dass Gott nicht das Verhalten der Menschen beurteilt, sondern ihre Beweggründe dafür. Was sagt unser Handeln über uns aus?

Gott bezeichnet sich als unser Vater im Himmel. Auch wir irdischen Eltern können diesbezüglich von Gott lernen. Wenn wir anfangen, auf die Beweggründe unserer Kinder zu schauen, können wir ihnen viel tiefer gehend helfen, als wenn wir sie nur zurechtweisen.

Natürlich gibt es dafür keine Methodik oder Taktik sondern braucht viel Einfühlungsvermögen. Bitten Sie, Gott, dass er Ihnen hilft, Ihr Kind zu verstehen und ihm zu helfen.

Praktische Tipps

Es ist wichtig, Kindern Grenzen zu setzen, manchmal ohne wenn und aber. Es gibt aber auch Situationen, bei denen es gut ist, tiefer zu gehen. Warten Sie dafür auf den richtigen Moment und schaffen Sie eine Atmosphäre, bei der Ihr Kind sich Ihnen öffnen kann. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor dem Schlafen gehen Zeit und sagen: «Du hast deine Schwester heute oft angeschrien. Lass uns mal darüber nachdenken, was in deinem Herzen vorgeht, wenn du das machst.» Oder: «Nicht wahr, es ist dir heute schwer gefallen zuzuhören. Was denkst du, ist da in deinem Herzen, das dich abhält, zu gehorchen?»

Bringen Sie Ihren Kindern bei, auf ihr Herz zu hören. Gott spricht auch heute noch mit einer inneren Stimme zu uns. Sprechen Sie mit Ihren Kleinen darüber und sensibilisieren Sie sie für das leise Reden Gottes in ihrem Herzen. «Was sagt dir dein Herz? Wie sollst du in dieser bestimmten Situation reagieren?»

Geben Sie Ihrem Nachwuchs die wertvollen Ratschläge der Bibel weiter, aber benutzen Sie diese nicht als Waffe gegen sie. Zum Beispiel: «Ich weiss, dass du wütend bist. Aber die Bibel rät uns, in unserem Zorn keine Fehler zu machen. Lass und mal sprechen, was da gerade in dir los ist.»

Loben Sie Ihr Kind auch auf diese Weise, wenn es etwas gut macht. «Toll, wie du gerade geholfen hast, den Tisch abzuräumen. Da konnte ich richtig sehen, das in deinem Herzen Hilfsbereitschaft ist, so wie das bei Jesus auch war.»

Helfen Sie Ihrem Kind eine Sensibilität für sich und andere zu entwickeln. Das ist mehr wert, als perfekte Benimmregeln.

Zum Thema:
Dossier «Eltern sein»
Erziehen im Vertrauen: Kinder folgen ihren Eltern von Natur aus
Eltern-Aufsteller – Nr. 5: Etwas Hilfe im Haushalt hat noch keinem Kind geschadet
Stressfaktor Kinder: Wenn Erziehen viel Kraft kostet
Erziehung: Weichgespülte Kinder
Sexualaufklärung: Was die Eltern tun können – und was nicht
Faire Regeln: Sind Sie ein Vorbild?


 

Datum: 18.10.2014
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch

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