Wer kennt das nicht: Man besucht ein Treffen der früheren Schulklasse. Man schaut, was aus den anderen geworden ist; sei es im Beruf, welchen Partner sie «ergattert» haben oder wie sie aussehen. Und schon ist man mittendrin: beim Vergleichen.
Warum aber sollte Vergleichen ein Problem sein? Es ist doch eine alltägliche wie hilfreiche Methode, um sich zu orientieren und um etwas einzuschätzen zu können. Jeden Tag vergleicht man Preise und Angebote, Bedingungen und Verträge. Und in der Wissenschaft ist der Vergleich eine der grundlegenden Arbeitsmethoden.
Hier ist Vorsicht geboten!
Vergleichen ist etwas Alltägliches, aber bei dem Umgang mit sich und mit anderen ist durchaus Vorsicht geboten. Wer sich vergleicht, der baut auch ganz schnell eine Hierarchie auf, der vergibt – bildlich gesprochen – die Plätze auf dem Siegertreppchen. Und so kann aus dem blossen Vergleich ganz schnell auch ein Gefühl werden, es nicht geschafft zu haben und nur durchschnittlich oder gar minderwertig zu sein.
Überlegen Sie einmal, wo und wann Sie sich mit anderen vergleichen. Sei es das Auto oder die Wohnung, die Kleidung oder das Aussehen, sei es die Attraktivität des Partners oder die Höhe des Einkommens, sei es, wie clever oder sportlich ihre Kinder sind, sei es der Urlaub, das letzte grosse Fest oder wie schlagfertig sie sind. Es liessen sich endlos viele Beispiele finden, wo man sich mit anderen vergleicht.
Anfang der Unzufriedenheit
Ehe man sich versieht, bringt einen der Vergleich in die Rolle des «Loosers». Soren Kiergekaard, ein Philosoph, der an Jesus glaubte, drückte es so aus: «Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.»
So zieht der Vergleich mit anderen oft schnell nach unten; er raubt Energie und führt zu Frust. Vergleichen hat zudem etwas Unbarmherziges, sowohl mit sich selbst wie mit dem anderen, weil man den Wert von jemanden, im Sinne von Bedeutung und Besonderheit, an einem bestimmten zu messenden Wert – Einkommen, Aussehen etc. – bestimmt.
Nicht angleichen
Der erste grosse christliche Lehrer Paulus gab den Christen in der Weltmetropole Rom vor 2000 Jahren folgenden Rat: «Gleicht euch nicht den anderen an!»
Aber ist das überhaupt der richtige Hinweis zum Thema? Angleichen und vergleichen ist ja nicht das selbe. Nun: Wo ich mich angleiche, mache ich bei jemand anderem einen Level aus, den ich selbst zu erreichen suche. Der andere wird zum Massstab für mich; also jemand, an dem ich mich messe. Damit verbindet sich oft folgende Vorstellung: «Wenn ich das oder das habe oder kann, dann wäre vieles besser, dann wäre ich glücklich...»
Steigen Sie aus!
Wenn Menschen demgegenüber auf Gott schauen, haben Sie die Chance, aus dieser endlosen Schönheits- oder Erfolgskonkurrenz auszusteigen. Warum? Weil Gott es ihnen vormacht. Er wird Sie niemals mit anderen vergleichen. Er hält Sie für einmalig, mit Ihren Stärken und auch Ihren Schwächen.
Lassen wir noch einmal Paulus zu Wort kommen. Das Zitat von eben lautet komplett so: «Passt euch nicht dieser Welt an, sondern ändert euch, indem ihr euch von Gott völlig neu ausrichten lasst... » (Die Bibel, Brief an die Römer, Kapitel 12, Vers 2).
Sich selbst nicht mehr in Konkurrenz, im Wettbewerb zu sehen, dazu kann Gott Ihnen helfen. Ob Sie es glauben oder nicht: Das birgt ein unglaubliches Potential an Freiheit!