Geld macht nicht glücklich, sagt der Volksmund. Aber stimmt das wirklich? Ja, aber erst ab einem bestimmten Jahreseinkommen. Das wollen Forscher in den USA herausgefunden haben.
Liege das Einkommen über 70'000 Franken pro Jahr, werde eine Art Glücks-Grenze erreicht. Noch mehr Geld mache dann zwar zufriedener, aber nicht automatisch glücklicher, berichten Experten in einer Publikation der US-Akademie der Wissenschaften. Armut hingegen mache Menschen unzufrieden und unglücklich, betont das Team.
Glück erkaufen?
Zwölf Prozent der Deutschen geben Geld und Besitz als Quelle ihrer häufigsten Glücksmomente an. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins «Apotheken Umschau» hervor. Knapp fünf Prozent stimmten der Aussage zu: «Glück kann man sich erkaufen.»
Glücksforscher wie der Giessener Arzt und Philosoph Edgar Dahl können das nur bedingt bestätigen: «Für Arme bedeutet ein Zugewinn an Geld immer auch ein Mehr an Glück; für Reiche gilt das kaum noch.» Wer es schaffe, für sich und seine Familie zu sorgen, steigere damit seine Zufriedenheit; Luxusgüter lassen sie jedoch nur geringfügig wachsen.
Des Schweizers Glück
Rentner und Jugendliche, Menschen mit Beziehungen und Freunden sowie Leute mit Geld und Haus sind am zufriedensten. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Bundes. Das Bundesamt für Statistik (BfS) befragte dazu 17'000 zufällig ausgewählten Personen.
Dass Menschen über 65 und unter 18 überdurchschnittlich zufrieden sind, gilt in der Glücksforschung als erwiesen: Zahlreiche Zufriedenheits-Befragungen im Ausland kommen zu ähnlichen Resultaten. Glücksforscher führen das einerseits auf die sogenannte Midlife-Crisis zurück. Andererseits hätten die Belastungen der Erwerbsarbeit, etwa der Konkurrenz- und Leistungsdruck, tiefere Zufriedenheits-Werte.
Beziehungen
Weiter geht die Wissenschaft davon aus, dass vor allem zwischenmenschliche Beziehungen das Glück steigern. «Immaterielle Werte wie Ehe, Familie und Freunde leisten einen grossen Beitrag zu unserm Glück», schreibt Bruno Frey, Glücksforscher und Professor für Wirtschaftswissenschaft an der Universität Zürich, in seinem Buch «Glück – Die Sicht der Ökonomie»
Sinnvolles tun
Dieser Ansicht kann sich auch der US-Psychologieprofessors Martin Seligman anschliessen. Laut seiner Analyse ruht das Glück auf drei Säulen: einem angenehmen, einem guten und einem sinnvollen Leben. Für ein angenehmes Leben sorgten Wohlstand und Gesundheit, für ein gutes Leben gesunde Beziehungen in Familie, Freundschaft und Beruf. Sinnvoll werde es, wenn man etwas für andere tue – etwa kranke Angehörige pflege, sich in Vereinen oder für Benachteiligte engagiere.
Glaube als Glücksfaktor
Religiöse Menschen schöpften zusätzliche Kraft aus dem Glauben. Laut Dahl hängt das Glücksgefühl jedoch von sehr individuellen Einstellungen ab. So könne es einem Lebemann genügen, im Luxus zu schwelgen und sich zu vergnügen. Ein Missionar verzichte auf solche Annehmlichkeiten, finde aber Erfüllung in seinem Glauben sowie dem Dienst für Gott und den Menschen sein Glück.
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