Leben scheinbar ruiniert

«Ich durfte noch einmal von vorn anfangen»

Laura-Lynn Tyler Thompson wusste genau, dass sie ihre Ehe und ihre Familie aufs Spiel setzte, als sie ihren Mann betrog. Dennoch tat sie es. Doch ohne es verdient zu haben, bekam sie die Chance für einen Neuanfang. Hier erzählt sie ihre Geschichte.

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Laura-Lynn Tyler Thompson.
Ich heisse Laura-Lynn Tyler Thompson und ich habe mein Leben ruiniert. Als ich meinen Mann betrog, wusste ich genau, dass ich damit meine Ehe und meine Familie aufs Spiel setze. Dass ich trotz meines verkorksten Lebens heute wieder glücklich bin, liegt nur daran, dass Gott uns immer wieder einen Neuanfang schenkt...

Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Mit 21 Jahren heiratete ich völlig naiv und bald realisierte ich, dass ich diesen Mann eigentlich gar nicht liebe. Unsere Ehe war ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Wir passten nicht besonders gut zusammen. Trotzdem war Scheidung für mich keine Option. Ich war ja Christ und wollte mein Ehe-Versprechen halten.

Wenig später war ich schwanger und hoffte, dass ein Kind uns glücklicher machen könnte. Doch obwohl wir unseren Sohn sehr liebten, konnte er uns nicht zusammenschweissen. Als ich das realisierte, fühlte ich mich noch einsamer, hoffnungslos und einfach nur gelangweilt.

Vom Regen in die Traufe

Immer öfter schaute bei mir ein Mann aus unserer Kirche vorbei. Seine Freundin besuchte in der Nähe eine Abendschule. Zwischen uns knisterte es, wir zogen uns unwiderstehlich an. Obwohl ich eigentlich treu sein wollte und obwohl ich genau wusste, dass eine Affäre alles zerstören würde, liess ich mich darauf ein. Er wurde zu meiner Obsession, ich war süchtig nach ihm. Aber es ging mir nicht gut dabei. Meinen eigenen Mann zu betrügen, das verstiess gegen alle meine Werte, ich schämte mich und fühlte mich extrem schuldig.

Irgendwann erzählte ich alles meinem Pastor und hoffte, mit seiner Hilfe meine Ehe retten zu können. Aber es war zu spät. Als mein Doppelleben ans Licht kam, waren alle so geschockt und enttäuscht, dass sie sich von mir abwandten. Meine Freunde, meine Familie, meine Gemeinde. Ich hatte meine Würde, meine Ehre und meinen Ruf verloren. Ich stand vor dem Scherbenhaufen, den ich selbst verursacht hatte. Ich flehte Gott an, mir zu vergeben und versuchte meinen Mann dazu zu bewegen, es noch einmal zu versuchen. Aber er war so verletzt, dass er nicht mehr wollte.

Mein verkorkstes Leben

Statt aus meinen Fehlern zu lernen, machte ich weiter. Ich liess mich wieder mit meiner Affäre ein und wurde schwanger. Eigentlich hatten wir ausser Sex nichts gemeinsam, aber wegen des Kindes entschieden wir zu heiraten. Als ich meinen Noch-Ehemann anrief, ihm alles erzählte und ihn bat, die Scheidung zu beschleunigen, stellte er sich quer. Meine Eltern waren von den Neuigkeiten total entsetzt. Ein Jahr später, unsere Tochter war bereits auf der Welt, konnten wir heiraten. Zugegeben: Unser Start war grauenhaft. Aber ich versprach Gott, alles dafür zu tun, dass es dieses Mal hält. Und wieder scheiterte ich. Wir waren einige Zeit verheiratet, bekamen noch einen Sohn, aber unsere Ehe lief nicht gut. Irgendwann verliess ich ihn, weil ich nicht wollte, dass meine Kinder mit so einem cholerischen Mann aufwachsen müssen. Die Scheidung mündete in einen jahrelangen Streit um die Kinder.

Gott ist die Liebe

Mein Leben änderte sich an dem Abend, als ich endlich begriff, dass Gott mich durch und durch liebt und ihn nichts daran hindern kann, mich zu lieben, auch nicht mein Versagen. Ich realisierte, dass seine Gnade so viel grösser ist, als all meine Fehler. Ich war in einem Gottesdienst, bei dem ein Kreuz in Originalgrösse aufgestellt war. Man durfte seine Schuld auf einen Zettel schreiben und diesen ans Kreuz nageln, symbolisch dafür, dass in Jesus unsere Schuld wirklich vergeben ist. Als ich mich mit meinem Schuldbrief anstellte, fiel bei mir plötzlich der Groschen. Ich begriff, dass Jesus für mich gestorben ist und konnte ich nicht mehr aufhören zu weinen. Er hat den Preis für meine Freiheit schon vor langer Zeit gezahlt. Statt einfach seine Erlösung für mich anzunehmen, hatte ich immer versucht, selbst gut für Gott zu sein. Und war natürlich gescheitert. Es geht nicht darum, dass wir perfekt sind. Es geht um Gottes Gnade. An dem Tag übergab ich mein Leben Jesus und das veränderte alles.

Am nächsten Morgen wachte ich erfüllt von einem Frieden und einer Freude auf, wie ich das schon viele Jahre nicht mehr erlebt hatte. Die Gewissheit, dass Gott mich liebt und zu mir steht, egal was war, gibt meinem Leben bis heute ein Fundament.

Heute lebe ich in Vancouver, bin glücklich verheiratet und arbeite ich für einen christlichen Fernsehsender. Für mich ist es das Schönste, anderen davon zu erzählen, dass bei Jesus nicht mehr zählt, was einmal war.

Zum Thema:
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Datum: 16.11.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / CBN

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