Weihnachtsszene in Innenstadt und zwei Musicals warten
Alle Kirchen St. Gallens präsentieren am
15. Dezember 2019 die «Weihnachtsreise», dabei werden vier Szenen aus der Weihnachtsgeschichte gespielt und die
Weihnachtsgeschichte nach Lukas verteilt.2020 folgt das Musical «Martin Luther King» der
Reformierten und 2021 «City of Mercy» des ICF, erklärt Gust Ledergerber,
Präsident der Evangelischen Allianz St. Gallen, im Interview mit Livenet.
Gust Ledergerber, St. Galler Allianzpräsident
Gust Ledergerber, zwölf Gemeinden sind in der Evangelischen
Allianz St. Gallen mit dabei, können Sie die Allianz kurz vorstellen?
Gust Ledergerber: Über viele Jahre haben wir erlebt,
wie Gott Gemeinden, Kirchen und Werke enger zusammengebracht hat, um gemeinsam
geistliche Verantwortung für Stadt und Umgebung zu übernehmen. Zur Allianz zählen sich Freikirchen, zwei
Landeskirchen, viele Einzelpersonen aus christlichen Kreisen und verschiedene
Werke. Erwähnen will ich das «BuchCafé Benedikt», das seit 2017 Bibeln und gute
christliche Literatur zugänglich macht und ein wichtiger Begegnungsort für
Menschen ist. Der gemeinnützige Verein «Endless Life» ist Anlaufstation für Suchtfragen
aller Art und veranstaltet Präventionsanlässe. Gassenarbeit, Suchhilfe,
Krisenintervention, Selbsthilfegruppen, Notschlafstelle und Wohnlösungen helfen
Menschen aus den Bindungen an Süchte aller Art. Das sozialdiakonische
Unternehmen «Läbä Plus» engagiert sich für die berufliche und soziale
Integration von arbeitslosen Menschen. Einige Kirchen haben in den letzten
Jahren weitere sozialdiakonische Dienste in ihrer Umgebung aufgebaut und
kümmern sich um Kinder in den Quartieren, die ohne Betreuung auf den Strassen
sind, weil beide Elternteile arbeiten, vernachlässigt sind oder Unterstützung
benötigen. Die Quartierarbeit der Kirche Waldau «Mit Herz und Hand» schafft
Begegnungen mit Nachbarn und Migranten. In manchen Kirchen wird
Deutschunterricht für Migranten angeboten. Das Netzwerk Evangelisation sucht an
Samstagen 14-täglich Kontakt mit Menschen in den Strassen, um sie mit dem
Evangelium von Jesus Christus bekannt zu machen. Die jährlich im Herbst
durchgeführte «Projektwoche» bringt durch verschiedene Sportcamps stadtweit über
600 Kids mit der Liebe Gottes in Berührung.
Gottesdienst in der Stami
Wie wichtig ist die Allianz für den Gemeindestandort St.
Gallen?
Ohne das
jahrzehntelange kontinuierliche Beten und Zusammenbringen der verschiedenen
Allianzpräsidenten, Gemeinde- und Kirchenleiter wäre das vernetzte, fruchtbare
Zusammenarbeiten der oben erwähnten Kirchen, Gemeinden und Werke nicht
möglich. Die Aussage Jesu
«Denn ich habe ein grosses Volk (nicht in erster Linie verschiedene Gemeinden
und Kirchen) in der Stadt» in Apostelgeschichte Kapitel 18 Vers 10 leitet uns
wachsend. Jeden vierten Freitag im Monat treffen sich die Leiter- und
Leiterinnen der verschiedenen Kirchen, Gemeinden und Werken zum gegenseitigen
Austausch, zum Gebet füreinander, zur Pflege der Freundschaften und zu einem leckeren Frühstück.
Vor acht Jahren fiel unter Leitern der Entschluss, das
geistliche Erbe des Gallus in unserer Stadt neu aufzunehmen. Seither treffen
sich Leiter und Leiterinnen der Allianz jährlich zur Fastengebetswoche – seit
drei Jahren mit der Missionsbewegung movida auf dem ehemaligen Schulgelände der
Bibelschule Walzenhausen. In der Vernetzung
der Allianzleiter/Innen empfangen wir gemeinsam die Impulse des Heiligen
Geistes. Diese Impulse thematisieren wir dann jeweils im jährlichen
Allianzgottesdienst. Rund 500 bis 600 Erwachsene und etwa 100 Kinder und Eltern
parallel in einem gleichzeitig stattfindenden Familiengottesdienst, feiern den
Glauben. Ohne die Allianz würden die geistlichen Kräfte in Stadt und Umgebung
wenig oder überhaupt nicht gebündelt! Durch die Allianz lernen sich Geschwister
aus unterschiedlichen Gemeinden und Kirchen kennen, schätzen und unterstützen!
Durch die
Berufung in eine 50 Prozent Stelle im Allianzpräsidium seit 2017 steht mehr
Zeit und Kraft für die Allianz zu Verfügung. Dadurch entstanden viele Kontakte
und Beziehungen zu Landeskirchen, Politikern und Persönlichkeiten in Bildung
und Wirtschaft. Durch die
Vernetzungsarbeit bekamen die Evangelische Allianz und Freikirchen ein Gesicht
und werden wachsend als ein ernsthaftes Gegenüber auch in Fragen zu Religion
und Gesellschaft wahrgenommen.
Was sind die bisherigen Highlights der Allianz St. Gallen?
Manches oben
Erwähnte bildet für uns schon Highlights! Zusätzlich will ich einige Highlights
erwähnen. 2014 führten wir als Pilotprojekt die evangelistischen Musicals «Life on Stage» mit etwa 7'000 Besuchern in den Olmahallen durch. Im Reformationsjahr
2017-2018 konnten wir gemeinsam mit der Evangelischen Kantonalkirche mit dem
Projekt eines begehbaren Buches des regionalen Künstlers Josef Geier über eineinhalb
Jahre an vier verschiedenen Standorten in der Öffentlichkeit präsent sein und
auf die Bedeutung der Bibel in der Reformation und bis heute hinweisen. Im
Herbst 2018 führten wir gemeinsam mit der Evangelisch-reformierten Kirche das Pop Oratorium «Luther» vor 2'500 begeisterten Besuchern in den Olmahallen auf.
In der Vorweihnachtszeit sind wir seit 2017 gemeinsam mit allen christlichen
Kirchen St. Gallens jährlich mit der «Weihnachtsreise» präsent. Dabei werden
vier Szenen aus der Weihnachtsgeschichte in den Strassen St. Gallens gespielt
und jeweils die Weihnachtsgeschichte nach Lukas verteilt.
Welche Aktionen und Projekte sind als nächstes geplant?
Im Moment laufen
die Vorbereitungen 2021 mit Kirchen und Freikirchen, erstmals gemeinsam mit dem
ICF, eines ihrer Musicals «City of Mercy» in St. Gallen aufzuführen. Die Durchführung
eines Folgeanlasses des Pop Oratoriums Luther, «Martin Luther King», der Evangelisch-reformierten
Kirche vom 14. November 2020 unterstützen wir ebenso.
Wie offen sind die Ostschweizer für den christlichen
Glauben? Das erleben wir sehr unterschiedlich. Wichtig
ist uns, dass wir uns zu den Menschen senden lassen, die von Jesus vorbereitet
sind und Hunger und Durst nach ihm und nach Erlösung haben.
Was gibt die Allianz der Stadt St. Gallen?
Hier müssten wir
natürlich zuerst die Menschen unserer Stadt fragen, was ihnen ohne die
lebendigen Christen in unserer Stadt fehlen würde. Unter der Vision
«Das Beste für St. Gallen und Umgebung» üben die freundschaftlich vernetzten
Gemeinden, Kirchen und Werke einen kontinuierlichen und zunehmenden praktischen
und geistlichen Einfluss auf Menschen in unserer Stadt aus. Ohne die Allianz
müsste ein anderes Vernetzungsgefäss gefunden werden, dass die Christen in
unsere Stadt eint, unter eine gemeinsame Vision bringt und sie zu Menschen
sendet, die Hilfe, Unterstützung und das Evangelium dringend brauchen.
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