«Die religiösen Bedürfnisse sind da, sie werden aber heute nicht nur in den Kirchen ausgelebt», sagt die Schriftstellerin Klara Obermüller in einem Interview mit der Zeitung «Der Sonntag». Ihre These ist aber umstritten.Je mehr die Verunsicherung um sich greife, desto stärker werde das Bedürfnis nach Halt und Orientierung, meint Obermüller. In der Soziologie beobachte man eine Rückkehr des Religiösen.
Weil jedoch viele die Kirche nicht mehr als den Ort empfänden, wo sie Antworten auf drängende Fragen finden könnten, würden die Menschen ausserhalb der Kirchen nach Wahrheit suchen, so etwa in esoterischen Zirkeln. Ausserdem sei «Die Zahl der gläubigen Menschen viel höher als die Zahl der Menschen, die aktiv am kirchlichen Leben teilnehmen», sagt die Publizistin
Der Religionssoziologe Jörg Stolz glaubt hingegen nicht an die Rückkehr der Religion: «Die alternative Spiritualität wie Esoterik ist marginal (von geringer Bedeutung, Red.). Wir sehen eine rasante Säkularisierung, einen rasanten Niedergang der Wichtigkeit von Religion im Leben der Menschen. Jede neue Generation scheint weniger religiös als die vorherige».
Ein Gott für alle Religionen?
Und doch ist heute Religion ein Dauerbrenner in den Medien. Dem Thema hat sich auch der Pfarrer und Publizist Fredy Staub angenommen. Er stellt fest: Die Schweiz ist multireligiös. Manche Schweizer fühlen sich in ihrer Religiosität irritiert oder bedroht. Und er liefert auf einer CD Antworten auf häufig gestellte Fragen: Haben alle Religionen letztlich den gleichen Gott? Wenn Gott eine Religion wählen müsste, welche würde er für sich nehmen? Kann eine weltweit verbreitete Religion falsch sein? Wäre die Welt ohne Religionen möglicherweise besser und friedvoller? Wie soll ich im Alltag Angehörigen anderer Religionen begegnen?
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...