Die «Christlichen Geschäftsleute» wollen Visionen und Werte verstärkt einbringen. Die Konkurrenz zu segnen ist eine der Herausforderungen, denen sich die 580 CGS-Mitglieder stellen.
Gewitterwolken über dem Thunersee: Christliche Geschäftsleute wollen wirtschaftlichen Problemen mit verstärkter Solidarität begegnen.
Die Partnerschaft von CGS und Livenet.ch zeigt erste Früchte. Davon profitieren die Mitglieder des Vereins, aber auch ihre Kundinnen und Kunden. An der Mitgliederversammlung der Christlichen Geschäftsleute Schweiz (CGS) vom 19. April 2012 orientierten CGS-Präsident Bruno Jordi und Beat Baumann von Livenet.ch über die Vision und den Nutzen von gelebten Leiterschafts-Werten im Geschäftsalltag. Die Anwesenden verpflichteten sich im Hotel-Restaurant Meielisalp in Leissigen BE zu christlichen Leiterschafts-Werten; mit neuen Portalen wollen sie das wirtschaftliche Umfeld, aber auch die Gesellschaft positiv verändern.
Kooperation bewährt sich
Vor einem Jahr wurde eine Zusammenarbeit mit dem christlichen Internetportal Livenet.ch beschlossen. Die beiden Organisationen gehen davon aus, dass auf dieser neuen Basis rund 90 Prozent der geschätzten 2000 nach christlichen Prinzipien geführten Unternehmen erreicht werden können.
Vertrauen befreit
In seinem Referat plädierte CGS-Präsident Bruno Jordi für einen Paradigmenwechsel. «Ich muss doch nicht in jedem Fall eine Konkurrenzofferte einholen», zeigte er sich überzeugt. «Ich kenne zum Beispiel das missionarische Herz meines Bodenlegers. Warum sollte ich nicht darauf vertrauen, dass der mir offerierte Preis fair und ethisch vertretbar ist? Das gegenseitige Vertrauen stärkt!» Entscheidend sei, in welchem Bereich Geld investiert werde: im «Königreich des Gebens» oder im «Königreich des Nehmens»? «Die 'Geiz ist geil'-Mentalität sollte bei uns keinen Platz haben», meinte er. Und: «Wir sollten uns nicht vom aktuellen Mammon-Markt diktieren lassen und lernen, unsere Kosten zu verteidigen. Verantwortungsbewusste Unternehmer zahlen anständige Löhne. Wir müssen den Mut aufbringen, diese Punkte zu thematisieren und Position beziehen.» In einer Zeit, wo Kunden im Internet mit ein paar wenigen Klicks zum Direkt-Kauf und oft zum Bezug im Ausland verführt würden, seien Einheit und Courage gefragt.
«Geiz ist geil» widerstehen
«Wir leben im fortgeschrittenen Stadium der Globalisierung», zeigte sich Jordi überzeugt. Trotzdem sei das Phänomen der fallenden Preise, der sinkenden Margen und der Preisdrückerei nicht neu. Er begründete dies mit einem Vergleich zur Aussage in Sprüche 20,14: «'Viel zu teuer!', sagt der Käufer. Doch wenn er weggeht, reibt er sich die Hände.» Es mache den Anschein, als habe die Mentalität «Geiz ist geil!» schon früher den Preiskampf unnötig angeheizt. Demgegenüber postulierte Jordi als Maxime eine Anleitung aus Galater 6,9, nämlich: «Einander Gutes tun, andere leben lassen und selber leben können.»
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