Welchen Monatslohn bezieht ein Bischof in der Schweiz? Wie wohnt er? Welche Transportmittel benützt er? Der Bischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg, Charles Morerod, gibt Auskunft.
Charles Morerod
Transparenz ist die halbe Miete, sagt man sich im Bistum Lausanne-Genf-Freiburg angesichts des Skandals um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Der Informationsdienst des Bistums hat daher mit Bischof Charles Morerod ein Interview geführt. Resultat: Der Bischof des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg verdient so viel wie jeder Priester des Bistums, nämlich 6'250 Franken brutto pro Monat – ohne 13. Monatsgehalt. Das Brutto-Jahresgehalt: 75'000 Franken. Netto stünden ihm pro Monat 4'090 Franken zur Verfügung. Einen Teil seines Lohnes setze er, wie viele andere Priester auch, dafür ein, «den Ärmsten zu helfen».
Zwischen Kopierer und Aktenvernichter
Bischof Charles Morerod wohnt im Dachgeschoss des Bischofssitzes in Freiburg und bezahlt dafür 800 Franken Monatsmiete – «wie jeder Priester in einem Pfarrhaus». Seine Wohnung umfasst neben seinem persönlichen Zimmer ein Esszimmer und eine Küche.
Er sei allerdings nicht sehr häufig in seiner Wohnung anzutreffen, sagt der Oberhirte und präzisiert mit dem ihm eigenen Humor: «Tagsüber bewege ich mich zwischen den Büros der Mitarbeiter, zwischen den Etagen, um den Kopierer zu erreichen oder den Aktenvernichter, die sich an entgegengesetzten Enden befinden. Denn ich mache einen Teil der Sekretariatsarbeit selbst». Die Sekretärin, die in einem 30-Prozent-Pensum arbeite, sei sowohl für den Generalvikar als auch für ihn tätig.
Im Zug oder auf dem Elektrovelo
Ist Bischof Charles Morerod unterwegs, so fährt er meist Zug. Er habe sich ein Erstklass-Generalabonnement geleistet, weil er auf diese Weise dank Internetzugang effizient im Zug arbeiten könne und dies ein erheblicher Zeitgewinn sei. Ist er in der Nähe seines Wohnsitzes unterwegs, benutzt der Bischof ein Elektrovelo. Und: Das vom Vorgänger geerbte Auto – Marke Citroën C5 – sei defekt, deshalb sei er seit einigen Wochen auf der Suche nach einem kleineren Gebrauchtwagen – den er selbstverständlich selber fahren werde, da er über keinen Chauffeur verfüge.
Kostengünstig ist schliesslich der Haarschnitt des nahezu kahlköpfigen Oberhirten: Er schneide seine Haare selber und habe deshalb keine Auslagen für den Coiffeur, lässt er wissen.
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