Es ist heute nichts Aussergewöhnliches, Kredite abzuschliessen und bei Verwandten Geld auszuleihen, um gewisse Dinge kaufen zu können. «Wir haben verlernt, mit dem Einkommen auszukommen», sagt Finanzberater Attilio Cibien. Doch es gibt einen Ausweg.
Alle wollen immer mehr. Glücklich sind wir dabei nicht, denn das Jagen nach Geld ermüdet. Wenn uns Gott in 2. Kor. 9,8 zusagt, dass er uns genügend versorgen will, ja sogar noch geben will, damit wir anderen Gutes tun können, stellt sich die Frage: Was ist hier nicht mehr im Gleichgewicht? Wie viel ist genug? Wir kommen nicht darum herum zu definieren, wie viel genug ist.
Die Fallen unserer Zeit
Wenn wir über unser Konsumverhalten nachdenken, unsere Einkaufsgewohnheiten anschauen, lassen sich interessante Aspekte herausfiltern. Ist es nicht vielfach so, dass wir uns nach dem Lustprinzip richten oder von den Augen verleiten lassen? Die Werbung tut das ihre dazu und eine grosse Anzahl von Marketing- und Werbefachleuten arbeitet tagtäglich daran, uns Wünsche und Bedürfnisse einzupflanzen, damit wir erneut aktiv werden und zur Tat schreiten - kaufen! Solches Konsumverhalten macht nicht glücklich, denn es ist nicht nachhaltig. Im Gegenteil, wir befinden uns im Hamsterrad. Je höher wir unsere Erwartung stecken, desto schwieriger sind wir zufriedenzustellen. Es ist wie eine Sucht.
Äusserlich und innerlich arm
Geld besitzen wir in der Regel nie genug. Es verleiht uns eine vermeintliche Sicherheit und weckt in uns den Wunsch nach immer mehr. Um diesen «Segen» zu vervielfachen, tun wir fast alles. Doch viele, die es materiell zu etwas gebracht haben, entdecken überrascht, dass sie nicht glücklicher geworden sind. Geldsorgen plagen nach wie vor. Genug ist doch nicht genug. Viele Menschen sind äusserlich und innerlich arm. Woran liegt das? Wir sind in einen Sklaven dienst geraten. Rund 72 Prozent der Erwachsenen sind unzufrieden mit ihrem Einkommen. 25 Prozent aller Jugendlichen zwischen 16 und 25 Jahren sind verschuldet und legen ein kaufsüchtiges Verhalten an den Tag. Es müssen andere Prioritäten gesetzt werden, damit wir wieder aus dieser destruktiven Spirale rauskommen. Ein Prinzip aus der Bibel heisst: Vermeide unkontrollierte Schulden.
Diese führen in Abhängigkeiten, so dass ich nicht frei bin, die
Gegenwart zu leben.
Göttliches Finanzsystem
In über zweitausend Versen spricht die Bibel vom Thema Haushalterschaft
und Verantwortung des Menschen. In 5. Mose 10,14 lesen wir: «Dem Herrn,
eurem Gott, gehört der weite Himmel, die Erde und alles, was dort lebt.»
Und: «Der Himmel gehört dem Herrn allein, die Erde aber hat er den
Menschen anvertraut!» Die Besitzverhältnisse sind demnach geklärt: Gott
ist der rechtmässige Eigentümer von allen Gütern, also auch von meinem
Besitz. Das heisst, mein Besitz und meine Güter sind mir nur anvertraut. Gott fordert also treue Haushalterschaft - ohne Tricks,
Schliche, Manipulationen oder List. Wir müssen nicht erfinderisch sein
und uns in Grauzonen bewegen, um vielleicht hier und da Steuern zu
sparen. Die Frage der biblischen Verwalterschaft lautet: Wie gehe ich um
mit meiner Zeit, mit der Familie, mit der Gemeinde, mit allem mir
Anvertrauten?
Gott versorgt
Wenn ich biblische Haushalterschaft lebe, kann ich Segen erfahren. Er stellt mir Mittel zur Verfügung, um anderen Gutes tun zu können. Er will, dass seine Kinder zufrieden und glücklich sind. Sein Versprechen der Versorgung gilt. Wenn ich in seinem Auftrag stehe, macht er mich frei von Finanzängsten. Deshalb ist es wesentlich, dass wir als Haushalter wissen, welchen jeweiligen Auftrag wir haben. Das geht nur im Gespräch zusammen mit Gott, dem Eigentümer von allem!
Finanzberater Attilio Cibien
Attilio Cibien ist seit anfangs 2010 als selbstständiger Unternehmer mit Schwerpunkt Beratung, Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Schulung tätig. Er hilft Gemeinden, Werken und einzelnen Christen, eine biblische Haushalterschaft zu erlernen. Der Schaffhauser hat die Agentur für Evangelistische Aktivitäten gegründet und leitet das Institut für Finanzethik. Er ist regelmässig für Finanzseminare im deutschsprachigen Europa unterwegs. In den letzten Jahren hat er zusammen mit dem VFG (Verband evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz) rund 400 Budget- sowie 150 Schuldenberater ausgebildet. Diese Menschen lassen sich von den biblischen Finanzprinzipien inspirieren und bieten wo nötig ihre Hilfe und Beratung an oder begleiten Betroffene in kritischen Phasen.
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