In der Region Zofingen gibt es viele Bordelle. Wo das Milieu ist, sind auch die Kunden, und wo Freier sind, gibt es Sexworkerinnen. Was sie erleben und erleiden, ist wenig bekannt. Die EMK Zofingen spricht darüber.
Rotlichtmilieu
Im Bistro-Gottesdienst in der Evangelisch-methodistische Kirche (EMK) Zofingen sprechen am kommenden Sonntag, 22. Juni, zwei Fachfrauen vom Verein Lysistrada aus Olten über ihre Erfahrungen bei der Arbeit unter Sexworkerinnen in der Region. «Von Menschen, Puff und Nächstenliebe» steht in der Einladung zum Anlass.
Was die Frauen auf den Strich treibt
Melanie Muñoz und Fiona Gunst unterstützen Sexworkerinnen im Kanton Solothurn durch regelmässige Besuche auf dem Strassenstrich und in Etablissements. Sie setzen sich für Minimalstandards ein oder führen Rechtsberatung durch. Sie kennen das Milieu durch direkte Kontakte und wissen, was die Frauen auf den Strich treibt: Manche tun es unter Zwangsausübung, andere wegen prekärer finanzieller Verhältnisse. Einige wählen diese Arbeit von sich aus. Die Mitarbeiterinnen von Lysistrada kennen die Probleme mit der Aufenthaltsgenehmigung ebenso wie Fragen von Gesundheit oder Gewalt. Im Bistro-Gottesdienst der EMK Zofingen erzählen sie von ihrer Arbeit und geben Einblicke in die Realitäten im Sexgewerbe.
Biblische Betrachtung ohne Moral zu predigen
Auch Pfarrer Stefan Moll setzt sich im Gottesdienst mit dem Thema auseinander. Aber der Seelsorger spielt nicht die alte Platte von der Moral. Oder doch? Ausgangspunkt für seine Gedanken ist eine verworrene Geschichte aus der Bibel um Prostitution. Aber nicht die Prostitution wird verurteilt, sondern das Unrecht, das sich damit verbindet. Es geht um Gott, der Recht schafft – und um Doppelmoral der besonderen Art. Die Bibel kann manchmal auch erfrischend unmoralisch sein!
Der Bistro-Gottesdienst findet am Sonntag, 22. Juni 2014, 10:00 Uhr, in der Evangelisch-methodistischen Kirche Zofingen statt. Mit David Plüss gestaltet einer der bekanntesten Pianisten aus der Region den Gottesdienst mit.
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