Sie leben als Wohngemeinschaft mit 10 Personen in einem 450 Jahre alten Haus in Zürich. Aber sie wollten nicht für sich bleiben. So starteten sie «Kafi Duzis» – mit riesigem Erfolg.
Besucher am 20. Juli im «Kafi Duzis»
Seit etwa 12 Jahren leben 10 junge Leute in Zürich-Wipkingen in einer Wohngemeinschaft zusammen – in der «alten Trotte», einem 450 Jahre alten Winzerhaus, das später von Täufern bewohnt wurde und zwischendurch auch mal ein Obdachlosenheim war. Das Haus mit dem riesigen Garten – ein Luxus mitten in Zürich – lädt geradezu ein, das Gelände für Begegnung zu nutzen: eine Oase in der Stadt.
Aus der Wohngemeinschaft heraus entstehen immer wieder Projekte. Seit dem letzten Jahr öffnet die WG viermal im Sommer Haus und Garten für die Nachbarn und das Quartier. «Kafi Duzis» heisst das Fest und ist Programm: Begegnung, Kennenlernen, Miteinander – ein farbiger Begegnungsort mit Charme ist entstanden. «Im letzten Jahr starteten wir mit 6 Leuten, heute sind wir ein Team von 19 Leitern, die viermal im Sommer das Kafi Duzis durchführen», berichtet Michael Weyrich, WG-Bewohner und Mit-Organisator. «Insgesamt haben den ganzen Sommer lang über 100 Leute mitgeholfen, das alles hier vorzubereiten.»
Hunderte von Besuchern
Schild, das ins «Kafi Duzis» einlädt.
«Wir wollten zunächst bewusst im Quartier leben, Gastfreundschaft üben und mit unseren Nachbarn in Kontakt kommen», erklärt Michael Weyrich. 600 Einladungen wurden verteilt – mit Gutscheinen für die nächsten Nachbarn, «die ja ab und zu etwas von uns ertragen müssen». Eine Aktion mit grossem Erfolg: jedes Mal strömen mittlerweile 500-700 Personen ins «Kafi Duzis». Die Organisatoren waren im letzten Jahr fast überrumpelt vom grossen Andrang und Erfolg der Aktion. Viele Nachbarn sind mittlerweile Stammgäste, darunter die Bewohner eines direkt angrenzenden Seniorenwohnheims, die von den WG-Bewohnern persönlich abgeholt und auch wieder heimgebracht werden. Am Kafi Duzis kann man sich günstig und kreativ verpflegen, es gibt immer neue kreative Angebote und drei verschiedene Bands tragen zur Stimmung bei.
Als Christen einen Unterschied machen
Die meisten Bewohner der WG sind junge Christen und von daher motiviert, «die Menschen um uns her zu beschenken» wie es ein Bewohner ausführt. «Wir möchten als Christen einen Unterschied machen, den Menschen mit Liebe begegnen und ihnen Freude machen. Sie sollen merken, dass sie uns am Herzen liegen. Wir möchten den Ort mitprägen und glauben fest, dass Gott daran Freude hat.» Es sei ihnen wichtig, dass persönliche Begegnungen hergestellt würden in einer Stadt, wo vieles anonym sei und die Leute nebeneinander statt miteinander lebten. «Wir wollten einen Ort schaffen, wo die festen Szenen aufgebrochen werden, wo man sich begrüsst und auch Generationen einander begegnen», fasst Michael Weyrich zusammen. Der riesige Erfolg bestätigt die Vision.
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