Kent Brantly und Nancy Writepol infizierten sich beide bei ihrem selbstlosen Einsatz in einem Missionskrankenhaus mit dem Ebola-Virus. Mit einem bisher geheimgehaltenen Serum, das noch nicht an Menschen getestet wurde, wird versucht sie zu heilen. Vielleicht hilft dieses Experiment anschliessend unzähligen weiteren Menschen.
Dr. Kent Brantly mit seiner Frau Amber
Der Fall der beiden US-Amerikaner ging um die Welt. Der Arzt Kent Brantly (33) kämpfte in Liberia gegen Ebola. Vielen konnte er helfen. Und als er selbst betroffen war, liess er der Missionarin Nancy Writepol (59) den Vorrang, weil nicht genug vom Serum vorhanden war. Mittlerweile werden beide in den USA gepflegt. Verabreicht wurde ihnen das Mittel «ZMapp», das so neu ist, dass es noch gar nicht an Menschen getestet wurde. Erst im Januar war es als Gegenmittel identifiziert worden, berichtet der «Tages Anzeiger».
Beiden geht es inzwischen besser, offen ist aber, ob dies wegen dem Mittel ist. Laut «CNN» erhielten die beiden das Serum bereits, als sie noch in Liberia waren. Zunächst hatte sich Brantly schon telefonisch von seiner Frau verabschiedet. Er habe kaum noch atmen können und ein Hautausschlag habe grosse Teile seines Körpers bedeckt. Dann erhielt er das Serum und wurde in die USA geflogen.
«Vorsichtig optimistisch»
Jeremy Writebol, Sohn von Nancy, glaubt gemäss dem «Spiegel», dass seine Mutter Nancy nicht nur in Westafrika unzähligen Menschen helfen konnte. Durch den experimentellen Heilversuch trage sie zur Entwicklung des Medikaments bei und könne so womöglich unzähligen anderen helfen, wenn die Forscher herausfinden, wie ihr Körper auf das Serum reagiert.
Vor kurzem hat Nancy nun nach einer kleinen Portion ihres Lieblingsgerichts gefragt: Kartoffelsuppe. «Wir sind unendlich dankbar und vorsichtig optimistisch», sagte der Präsident von SIM USA, Bruce Johnson, in einem kurzen Pressebriefing nach Writebols Ankunft in Atlanta, berichtet die Zeitung «die Welt». Die beiden waren für «Serving in Mission» (SIM) in Liberia.
Dem Einsatz von Brantly wurde bereits vor wenigen Tagen höchster Respekt
gezollt. Ein Leser kommentierte im österreichischen «Standard»: «So
viele Hüte kann ich gar nicht aufsetzen, wie ich ziehen möchte.
Respekt!»
Weltkirchenrat ruft zur Hilfe auf
Angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika hat der Ökumenische Rat der Kirchen zur Unterstützung der dortigen Gesundheitsdienste aufgerufen. Die christlichen Einrichtungen in Liberia, Sierra Leone, Guinea und Nigeria seien überfordert, erklärte die amtierende Generalsekretärin Isabel Apawo Phiri in Genf. Ihnen fehle oft das Nötigste, um wirksam helfen zu können. Wichtig sei auch, akkurate Informationen über die tödliche Infektionskrankheit zu verbreiten, damit die Menschen die Symptome schnell erkennen und medizinische Hilfe suchen könnten.
Der Ebola-Virus löst eine Fiebererkrankung aus, die von Blutungen begleitet wird. Der Erreger wird über Körperflüssigkeiten und Schleimhäute übertragen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind inzwischen in Westafrika rund 900 Menschen an Ebola gestorben.
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