Zum 70. Todestag

Brandauer liest Bonhoeffer im Schauspielhaus Zürich

Zu Ehren des Märtyrers Dietrich Bonhoeffer hat der Schauspieler Klaus Maria Brandauer eine Lesung zusammengestellt, die er schon vielerorts aufführte. Am 24. April liest Brandauer im Schauspielhaus Zürich aus den Briefen und Aufzeichnungen Bonhoeffers.

Am 9. April 1945 wurde Dietrich Bonhoeffer in Berlin nach zweijähriger Haft von den Nationalsozialisten hingerichtet. In einer Woche, am 9. April 2015, jährt sich der Todestag des deutschen Theologen zum 70. Mal. Das Schauspielhaus Zürich nimmt dies zum Anlass, um zu einer Lesung von und mit Klaus Maria Brandauer einzuladen.

Berührender Einblick in Bonhoeffers Denken und Fühlen

In zahlreichen Auftritten vor Publikum hat Brandauer bereits seine Auswahl aus den Texten des evangelischen Theologen und Nazi-Märtyrers vorgetragen und dem Publikum einen berührenden Einblick ins Denken und Fühlen des Häftlings Bonhoeffer vermittelt – eines Häftlings, der die Freiheit nicht mehr erleben sollte. Die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit der Briefe, Gedichte und Aufzeichnungen, die Bonhoeffer in der Haft verfasst hat, hätten ihn von Anfang an interessiert und fasziniert, sagte Brandauer in einer TV-Reportage des österreichischen Fernsehens ORF.

Brandauers Liebe für Figuren, die gegen den Strom schwimmen

Seit «Mephisto» habe Klaus Maria Brandauer eine Vorliebe für Figuren, die in totalitären Regimes entschieden Stellung beziehen und dagegen agieren, schreibt das Schauspielhaus Zürich auf seiner Website. Mit der Oscar-prämierten Verfilmung des Klaus-Mann-Romans «Mephisto» (1981) feierte Brandauer seinen internationalen Durchbruch. Es folgten Hollywoodproduktionen wie «Jenseits von Afrika» oder der James-Bond-Streifen «Sag niemals nie».

Begleitet wird die Lesung in Zürich vom südafrikanisch-britischen Geiger Daniel Hope mit Werken von J.S. Bach, Ravel, Debussy, Schulhoff und Penderecki. Hope ist «Artist in Residence» des Zürcher Kammerorchesters in der Saison 2014/15 und tritt seit über 20 Jahren als virtuoser und kreativer Solist in der ganzen Welt auf. Er sei berühmt für seine musikalische Vielseitigkeit und Kreativität sowie für sein humanitäres Engagement, schreibt Schauspielhaus Zürich im Veranstaltungshinweis zur Lesung.

Die zwei Vorführungen mit Klaus Maria Brandauer finden am Freitag, 24. April im Pfauen in Zürich statt (18.30 Uhr und 21.00 Uhr).

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