«Hart aber fair»

Neue Gender-Sendung geplant – womöglich mit denselben Gästen

Der WDR versucht es nochmal: Nachdem eine Ausgabe von «Hart aber fair» gelöscht wurde, weil die Verantwortlichen sie für «unseriös» hielten, soll es in zwei Wochen eine neue Gender-Sendung mit Moderator Frank Plasberg geben – laut Bild.de mit denselben Gästen. Zensurvorwürfe weist Fernsehdirektor Jörg Schönenborn zurück.

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Frank Plasberg moderiert auf WDR die Sendung «Hart aber fair».
Der WDR hat angekündigt, das Thema Gender Mainstreaming in zwei Wochen erneut in der Talkshow «Hart aber fair» zu behandeln. Der Sender hatte zuvor eine Ausgabe mit dem Titel «Nieder mit den Ampelmännchen – Deutschland im Gleichheitswahn» gelöscht. Der WDR-Rundfunkrat hatte die Sendung als «unseriös» bezeichnet, obwohl er keine Programmgrundsätze verletzt sah.

Mehrere Medien hatten dem Sender daraufhin Selbstzensur attestiert. Der WDR wies diese Vorwürfe zurück. Die gelöschte Sendung sei «frei von äusserer Einflussnahme produziert, ausgestrahlt und von knapp drei Millionen Zuschauern gesehen worden», erklärte WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn. Es habe sich um «eine souveräne Entscheidung der Programmverantwortlichen» gehandelt – und die sei schon vor der Sitzung des Rundfunkrates gefallen.

«Sendung steht nicht im Giftschrank»

Der Programmausschuss des Rundfunkrates hatte allerdings schon vorher eine Einschätzung abgegeben, auf deren Grundlage die Räte entschieden. Ob die WDR-Verantwortlichen dieses Votum kannten, bevor sie sich zu einer Löschung entschieden, liess eine Sprecherin des Senders gegenüber pro offen: «Die Entscheidung, die Sendung aus der Mediathek zu nehmen, war eine eigene, souveräne Entscheidung der Programmverantwortlichen.»

Der WDR sieht einen Unterschied zwischen «freiwilliger Löschung» und «Selbstzensur»: «'Selbstzensur' geschieht auf Druck von aussen, 'freiwillige Löschung' aus eigenen inhaltlichen Gründen», sagte die Sprecherin.

Ausserdem stehe die Sendung nicht im «Giftschrank», wie etwa der Deutsche Frauenrat erklärt hatte, sondern sei für Redaktionen weiter zugänglich. Wie die WDR-Sprecherin gegenüber PRO erklärte, hätten Privatpersonen diese Möglichkeit nicht – diese müssen sich mit der Kopie der gelöschten Ausgabe von «Hart aber fair» begnügen, die weiterhin auf Youtube kursiert.

Was die Menschen bewegt und aufregt

Moderator Frank Plasberg erklärte zu der Entscheidung: «Bei uns ist Thema, was die Menschen bewegt oder aufregt. Das gilt natürlich auch, wenn wir es selber sind, die die Gemüter erhitzen.» Das sei bei der Gender-Sendung so gewesen – das sei ein guter Grund, das Thema noch einmal zu debattieren. «Dass wir das mit der gewohnten redaktionellen Freiheit tun, die im WDR ein hohes Gut ist, versteht sich von selbst.»

Wie Bild.de berichtet, sollen neben einer Beschwerdeführerin dieselben Gäste diskutieren wie in der nun gelöschten Sendung: Die Schauspielerin Sophia Thomalla, die Frauenaktivistin Anne Wizorek, der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki, die konservative Publizistin Birgit Kelle und der Grünenfraktionschef Anton Hofreiter, der allerdings noch nicht zugesagt habe. Der WDR wollte den Bericht nicht bestätigen. Es seien zwar Teilnehmer aus der früherer Sendung angefragt worden. Eine endgültige Entscheidung werde die Redaktion aber erst zu einem späteren Zeitpunkt treffen.

Kubicki sagte gegenüber Bild.de, er wisse schon, was er in der Sendung sagen werde: «Meine erste Frage in der Runde wird sein: Lieber Herr Plasberg, was darf ich sagen, ohne gleich wieder aus der Mediathek zu fliegen?»

Zum Thema:
Gabriele Kuby im sbt: Gender-Mainstreaming – die Sackgasse der westlichen Gesellschaft
GenderGaga: Über Ampelweibchen und andere Absurditäten
Gender Mainstreaming: Eine Ideologie greift Glaube und Familie an
«Hart aber fair»: Streit über Adoptionsrecht für Homosexuelle

Datum: 26.08.2015
Quelle: PRO Medienmagazin

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