Christen machen den Unterschied

Neues Leben im Chemnitzer Stadtteil «Brühl»

Man nehme einen heruntergewirtschafteten Stadtteil und ein paar engagierte Christen mit einem Herzen für ihre Nachbarn. Aus diesen Zutaten wächst in Chemnitz gerade die Initiative «Inspire», eine lebendige Stadtteilarbeit, die sowohl einzelne Menschen als auch ihre ganze Umgebung verändert.

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Jugendliche begrünen Brühl.
Manche Christen bleiben gern unter sich. Aber in ihrem Umfeld werden sie nicht wahrgenommen. Kirche bleibt Kirche und Welt bleibt Welt. So entstehen Parallelgesellschaften, die sich nur selten berühren. Genau dies wollten einige Chemnitzer Christen ändern. Sie gründeten dazu die Initiative «Inspire» und bringen sich heute erfolgreich bei der Neugestaltung eines ganzen Stadtteiles ein. 

«Auferstanden aus Ruinen …»

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Freiwillige von «Inspire»
Die erste Zeile der DDR-Nationalhymne scheint hier gut zu passen: Der Brühl im ostdeutschen Chemnitz war früher eine Vorzeigemeile des sozialistischen Staates. Doch das war einmal. Längst verfällt hier die alte Herrlichkeit. Die Wohn- und Lebensqualität lässt schwer zu wünschen übrig. Der gesamte Stadtteil wirkt trist, grau, auf dem absteigenden Ast. Er ist alles andere als attraktiv – noch. Denn seit einiger Zeit gibt es Initiativen, die gemeinsam versuchen, dies zu ändern. Und federführend dabei sind Chemnitzer Christen.

«Inspire» – eine Vision mit Hand und Fuss

Es war 2014, als sich ein paar Christen, die selbst im Brühl wohnten, zusammensetzten und zu träumen begannen. Was wäre, wenn sich hier vieles ändern würde? Wenn wir als Bevölkerung zusammenstehen würden? Wenn Gott hier Gestalt annähme? In dieses Träumen hinein festigte sich für sie der Eindruck: Und was wäre, wenn wir damit beginnen? Mitbegründer Barry Sloan betont: «Es ist enorm wichtig, dass Christen sich als Teil der Gesellschaft verstehen und keine Subkultur bilden. Als Kirche müssen wir umdenken und uns wieder in die Welt senden lassen.» Das war die Geburtsstunde von «Inspire». Die Non-Profit-Initiative bezeichnet sich selbst als ein «sich entwickelndes Etwas mit viel Gestaltungsraum für Mitmachwillige». Sie ist geprägt vom christlichen Glauben, gleichzeitig ist der Glaube oder gar die Mitgliedschaft in einer bestimmten Kirche keine Bedingung. Willkommen sind Gleich- und Andersdenkende, solange sie ein Herz für die Menschen im Brühl haben und sich für sie engagieren möchten. Denn so vielschichtig «Inspire» auch daherkommt, eines ist die Gemeinschaft nicht: theoretisch. Hier wird gesungen, geschwitzt, gelacht. Es geschieht etwas.

Von Gottesdiensten und Whisky-Tastings

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Barry Sloan
Weil das einzige Kriterium der Aktionen von «Inspire» ist, dass sie den Stadtteil positiv voranbringen, ist hier eine bunte Mischung entstanden. Die Gemeinschaft arbeitet zum Beispiel ganz aktiv an der Verschönerung des Stadtteils: Da werden dann auch mal gemeinsam die öffentlichen Plätze gereinigt und neu begrünt. Dazu kommen soziale Dienste wie eine Flüchtlingsarbeit und ein Kindertreff oder kreative Angebote wie unterschiedlichste Workshops. Mittendrin im Brühl hat «Inspire» eine Art Stadtteilcafé eröffnet – sie nennen es liebevoll ihr offenes Wohnzimmer – und nutzen es für ihren «Music Monday», bei dem lokale Musiker auftreten, Whisky-Tastings mit viel Raum für Begegnung und immer wieder auch christliche Veranstaltungen mit Lobpreis und Predigten. Barry Sloan unterstreicht: «Wir müssen unser Christsein nicht verstecken. Es ist Teil unserer Identität, das müssen wir nicht von uns abtrennen, um mit unseren Nachbarn in Kontakt zu treten. Wir teilen unser ganzes Leben mit den Leuten auf dem Brühl.»

Die Nachbarn sind übrigens begeistert vom Einsatz der Christen in ihrem Stadtteil. Manche nehmen sie darüber zum ersten Mal bewusst wahr. Selbst das Fernsehen berichtete schon sehr positiv über die Initiative. Die Idee kann Schule machen.

ARD-Beitrag über «Inspire»:

Zur Webseite:
Inspire Chemnitz

Zum Thema:
«Hört auf, den Leuten zu helfen»: Warum eine Gemeinde ihre Sozialarbeit aufgab
Aktion Gratishilfe: Die Liebe Gottes zeigen und Fenster putzen
Christsein vor Ort: Wie Christen ihre Stadt verändern können

Datum: 07.10.2015
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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