Ein neues Jahr mit vielen Möglichkeiten und Herausforderungen liegt vor uns. Livenet fragt Persönlichkeiten aus Gemeinden und Werken, was sie von diesem Jahr 2016 erwarten. Heute: Markus Giger, Geschäftsleiter des Bibellesebundes.
Markus Giger
Livenet: Was war für Sie das Highlight des letzten Jahres? Markus Giger: Nach rund acht Jahren beim Bibellesebund durfte ich ab Mitte Mai eine rund zweimonatige berufliche Auszeit beziehen. Während dieser Zeit nahm ich unter anderem an einer «Erlebnis-Coachingwoche» in Island teil. Sieben Tage waren wir in einer Gruppe von neun Leuten mit über 22 Kilogramm Gepäck bei Schnee, Regen und Sonne, Tag und Nacht gemeinsam unterwegs. Während den durchschnittlich acht Stunden Marschzeit täglich und den kurzen Nächten im Zelt bei bis zu -10 Grad hatte ich genügend Zeit, über so manches nachzudenken, mich an der Natur zu freuen… und meinen Körper wieder einmal so richtig zu spüren.
Was sind Ihrer Meinung nach im neuen Jahr besondere Chancen und Herausforderungen für uns Christen?
Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation, mit der Europa derzeit konfrontiert ist, bieten sich uns ganz neue Chancen, aber auch Herausforderungen. Was für eine Möglichkeit, wenn wir «fremde Menschen» basierend auf Matthäus, Kapitel 26, Verse 31-46 in unserem sicheren Land willkommen heissen dürfen, ihnen helfen und sie unterstützen können! Gleichzeitig spüre ich aber auch eine Dringlichkeit, dass wir Christen sprachfähig sein müssen, wenn es um unsere Werte, unsere Überzeugungen und unseren Glauben geht. Wir müssen und dürfen sagen, was uns wichtig, was uns heilig und was uns lebendig macht.
Welche Herausforderung wartet 2016 voraussichtlich auf Sie persönlich?
Als Teil des Leitungsteams des «PraiseCamp16» und auch als Vorstandsmitglied des «Evangelischen Jugendfestivals 2017» bin ich massgeblich an den zwei grössten Jugendveranstaltungen der kommenden zwei Jahre in der Schweiz beteiligt. Bezüglich des «PraiseCamps» steht die Detailplanung und letztlich die Realisation dieses Grossprojektes an. Im Rahmen des vom Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) initiierten «Evangelischen Jugendfestivals» Anfangs November 2017 in Genf anlässlich des Reformationsjubiläums geht es vorerst um die Grobkonzeption und die inhaltliche Planung. Solche Projekte neben den alltäglichen Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen als Geschäftsleiter des Bibellesebundes zu stemmen und auch als Ehemann und Vater von zwei Kindern «alles unter einen Hut zu kriegen», ist und wird auch 2016 eine meiner grössten Herausforderungen sein.
Was liegt Ihnen für Ihr Land am meisten am Herzen?
Die Bibel als Gottes Wort hat Kraft, Leben und Herzen zu prägen und zu verändern. Leider fehlt vielen (Nicht-)Christen die Motivation, regelmässig in der Bibel zu lesen, sich Verse einzuprägen und sich persönlich in Textabschnitte zu vertiefen und alltagsrelevante Folgerungen daraus zu ziehen.
Ich wünsche mir von Herzen, …
...dass in unserem Land ein grosser Hunger nach dem gelesenen Wort Gottes entsteht.
...dass wir ganz praktisch erleben dürfen, wie die Bibel ihre Kraft ganz neu in unserer Gesellschaft und unseren Kirchen entfaltet.
...dass eine Welle der Bibelbegeisterung über unser Land und über ganz Europa zieht.
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