Neujahr 2016: Andreas Keller

«Nicht in einen geistlichen Bürgerkrieg verwickeln lassen»

Ein neues Jahr mit vielen Möglichkeiten und Herausforderungen liegt vor uns. Livenet fragt Persönlichkeiten aus Gemeinden und Werken, was sie von diesem Jahr 2016 erwarten. Heute: Andreas Keller, Leiter der Stiftung Schleife in Winterthur.

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Andreas Keller
Livenet: Was war für Sie das Highlight des letzten Jahres?
Andreas Keller: Das war die Geburt unseres vierten Kindes just am 25. Dezember. Bei der Geburt war ich nicht nur Zuschauer, sondern ich durfte als Vater aktiver Geburtshelfer sein. Die Hebamme hat mir Anweisungen gegeben und der Arzt stand daneben und schaute zu. Kurze Zeit später hat Gott in mein Herz gesprochen und gesagt: «Andreas, es ist jetzt Zeit, dass du dich nun auf das konzentrierst, was ich gebären will!»

Was sind Ihrer Meinung nach im neuen Jahr besondere Chancen und Herausforderungen für uns Christen?
Ich hatte letztes Jahr in der Natur ein starkes Bild, welches die Chancen und Herausforderungen für uns Christen beschreibt: Vor meinen Augen sah ich, wie zwei Raben nebeneinander auf einem Greifvogelsitz sassen. Unterhalb des Sitzes sass seelenruhig eine schwarze Katze. Ich hörte die Worte «unheilige Allianz» und «falsche Plattform». Als ich mich näherte flohen alle drei Tiere nach rechts und ich hörte: «Flucht nach rechts».
Unheilige Allianzen, als Pendant zur Einheit des Leibes Christi, werden als falsches Macht- und Steuerungsinstrument vermehrt an die Öffentlichkeit treten. Dabei werden falsche Plattformen dazu missbraucht, Machtansprüche zu festigen. Ich glaube, dass zur Lösung der zunehmenden Flüchtlingskrise und dem steigenden EU-Zerfall die «politische Flucht nach rechts» bewusst vorangetrieben wird. Das ist durch das gefährliche Werte-Vakuum unserer christlichen Abendländer zwar naheliegend, aber letztlich keine Lösung. Egal wie unsere politische Position ist, welche wir hoffentlich durch unser Wahlrecht ausüben, ist das wirkungsvollste Gegenmittel Christi Licht in uns, welches die Finsternis zurückdrängt. (vgl. Jesaja 60, Verse 1–3) Für den Leib Christi gilt es wach zu sein, dass wir uns durch die gegenpoligen Kräfte nicht in einen geistlichen Bürgerkrieg verwickeln lassen und uns gegenseitig in unserer politischen Orientierung bekämpfen.

Welche Herausforderung wartet 2016 voraussichtlich auf Sie persönlich?
Weiter das Bewusstsein zu fördern, dass ich nicht meiner Arbeit, sondern meinem Erlöser gehöre, dass ich mit meiner Frau und meinen Kindern immer mehr die Früchte unserer Liebe und Gemeinschaft geniessen lerne, und in Bezug auf meinem Dienst, dass ich mich vom Geist Gottes «zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Menschen und den richtigen Inhalten» positionieren lasse.

Was liegt Ihnen für ihr Land am meisten am Herzen?
Gemäss dem Wort Gottes werden auch die Völker der Erde, und nicht nur die einzelnen Menschen, vor dem Herrn erscheinen müssen. Für unser Land liegt mir am meisten auf dem Herzen, dass wir einst vor dem Richterstuhl Christi den Ritterschlag bekommen werden der heisst: «Kommet her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch von Grundlegung der Welt an bereitet ist.» (Matthäus 25, 34)

Zum Thema:
Neujahrsserie 2016: Vier Fragen an Doris Lindsay
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Datum: 15.01.2016
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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