In Washington fand vom 10. bis 13. Mai zum ersten Mal ein «Weltgipfel zur Verteidigung der verfolgten Christen» statt. Auf Einladung der «Billy Graham Evangelistic Association» nahmen daran rund 600 Persönlichkeiten aus Kirchen und Politik aus 130 Ländern teil.
Weltgipfel zur Verteidigung der verfolgten Christen
Die globale Veranstaltung zeigte, dass die Sensibilisierung der westlichen, christlich geprägten Welt für die zunehmende Christenverfolgung durch radikale Muslime, aber auch in den restlichen kommunistischen Staaten wie Nordkorea und China zugenommen hat. Andererseits wurden Stimmen laut, die eine solche Mobilisierung angesichts der neuesten «Befriedung» zwischen Christentum und Islam als rückschrittlich ablehnen. Nach der Kairoer «Friedenskonferenz» der obersten islamischen Instanz Al-Azhar – unter Beteiligung von Papst Franziskus und anderer Kirchenführer – dürften die Muslime nicht länger als heutige Christenverfolger vom Dienst angeprangert oder gar bekämpft werden.
Radikaler Prediger gibt Islamkritiker indirekt Recht
Das widerlegen aber schon die weiteren Entwicklungen in Ägypten nach dem Papstbesuch. Der islamkritische Publizist Islam Behairy klassifizierte in Washington die so genannte Friedenskonferenz als «nicht ernst zu nehmendes Täuschungsmanöver». Er kam eben erst aus dem Gefängnis, in das ihn die ägyptische Justiz 2015 als «Lästermaul» gesteckt hatte. Doch dann gab ihm ausgerechnet die Gegenseite in Gestalt des radikalen Prediger Salem Abdel Dschalil (deutsch: Knecht der Majestät Allahs) recht, indem er jeden Frieden mit Christen und Juden für unzulässig erklärte. Diese seien in jeder Hinsicht Freiwild. Damit rechtfertigt Dschalil die Muslim-Terroristen und ihre Bluttaten.
Die extremistischen Hintermänner
Das fällt umso mehr ins Gewicht, als es sich bei ihm nicht um irgendeinen Moschee-Eiferer handelt. Dschalil war bis vor kurzem Unterstaatssekretär im ägyptischen Religionsministerium. Dieses hat ihm zwar jetzt Predigtverbot erteilt. Doch dabei blieb es. Anzeigen wegen Verhetzung wurden auf den privaten Rechtsweg abgeschoben. Der Mann hat eben mächtige Unterstützer am Azhar und ebenso in der Regierung. Die Feinde der Christen sitzen nicht nur bei den Terrormilizen, sondern auch in der politischen Führung von islamischen Ländern wie Ägypten und vor allem Saudi-Arabien, mit denen der «christliche» Westen mit den USA an der Spitze eng zusammenarbeitet!
US-Vize bekräftigt die Unterstützung der verfolgten Christen weltweit
Franklin Graham am Weltgipfel der Christenverfolgung
Dazu scheint sich aber mit dem Gipfel von Washington ein Umdenken anzubahnen. Franklin Graham, Sohn des legendären, heute 99-jährigen «Erweckungspredigers» Billy Graham, lenkte die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die Tatsache, dass die heutige Christenverfolgung zwar weitgehend mit Gewalt erfolge. Es würden aber auch subtilere Methoden wie obrigkeitliche Einschüchterung, Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung angewendet.
US-Vizepräsident Mike Pence griff diese Klarstellung auf. Im Namen von Präsident Donald Trump betonte er, dass «der Einsatz für den Schutz gläubiger Menschen mit Vernichtung der IS-Terroristen nicht beendet» sei. Die USA würden «mit ihren Idealen und ihrer Macht den Christen in dieser Stunde der Not» überall und gegen jede Form der Bedrängung beistehen.
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