«Ich betete stundenlang, um bei Verstand zu bleiben»
Er war des Terrorismus angeklagt und wurde zum
Spielball der Weltmächte. Nach zwei Jahren in Haft wurde Pastor Andrew Brunson
vor zwei Wochen endlich befreit. Jetzt sprach er erstmals über die Zeit im
Gefängnis, die er im Nachhinein als Segen bezeichnet.
Andrew Brunson mit seiner Frau Norine
In den vergangenen zwei Jahren
haben Menschen in aller Welt, auch im deutschsprachigen Europa für Pastor
Andrew Brunson und seine Freilassung aus einem türkischen Gefängnis gebetet, wo
er unschuldig festgehalten wurde. Diese Gebete hat Gott vor zwei Wochen erhört
(Livenet berichtete). In verschiedenen Interviews berichtete
Brunson in der vergangenen Woche von seinem Gefängnisaufenthalt.
Eine Bedrohung für die nationale Sicherheit?!
Im Oktober 2016 wurde der
Pastor zunächst mit seiner Frau Norine inhaftiert. Für beide war dies ein
Schock, hatten sie doch zuvor 23 Jahre lang in der Türkei eine Gemeinde
geleitet und offen evangelisiert. «Wir wurden am Geburtstag unseres ältesten
Sohnes gefangen genommen und sollten abgeschoben werden. Dann wurde uns gesagt,
dass wir eine Bedrohung für die nationale Sicherheit seien. Innerhalb kurzer
Zeit wurde klar, dass dies ungewöhnlich war. Wir durften nicht einmal einen Konsularbeamten
sehen», erinnerte sich Brunson im Interview mit dem Sender ABC.
«Es war wie in einer Moschee»
13 Tage wurden beide ohne
Kontakt zur Aussenwelt festgehalten, dann wurde Norine freigelassen. Und damit
begann für Brunson eine sehr schwierige Zeit. «Zu Beginn kam ich einige Tage in
Einzelhaft. Das war echt schwer und ich überlebte nur, indem ich stundelang
betete, um geistig gesund zu bleiben. Dann kam ich in eine Zelle für acht
Häftlinge, aber wir waren über 20 da drin. Es war sehr voll. Und ich war
isoliert, sowohl durch Sprache, Kultur und Nationalität als auch durch meine
Religion.» Seine Mithäftlinge waren alles strenggläubige Muslime, die im Zusammenhang
mit der Aufruhr gegen Erdogan festgenommen wurden, für die auch Brunson
fälschlicherweise beschuldigt wurde. «Es war so, als würde ich in einer Moschee
leben…»
Mut durch betende Christen
Gerade zu Beginn hatte
Brunson das Gefühl, dass er nie mehr frei kommen würde. «Ich verlor alle
Hoffnung!», gab er im Interview mit Fox News zu. Seine Situation änderte sich
erst, als Brunson durch wöchentliche, halbstündige Besuche seiner Frau erfuhr,
dass Menschen auf der ganzen Welt für ihn beteten. «Ich erkannte, dass mein
Leiden einen Sinn hat, dass Gott involviert war und dass er mein Leiden für
etwas nutzen würde…»
Gottes Plan: Die Türkei segnen
Andrew Brunson wird
vermutlich nie wieder zurück in die Türkei gehen können, in der er über zwanzig
Jahre lang gelebt hat und die er laut eigenen Aussagen immer noch liebt. Doch in seinem
Gefängnisaufenthalt sieht er heute einen grossen Segen. Er und seine Frau
seien keine bekannten Leute, keine wichtigen Menschen. Doch in dieser Zeit
hätten Millionen von Menschen in vielen Ländern für ihn gebetet. «Obwohl uns
dies alles sehr weh getan hat, glaube ich, dass Gott es genutzt oder geplant
hat, um dadurch der Türkei Segen zu bringen. Denn heute gibt es Millionen von
Menschen, die für die Türkei beten!»
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