Immer mehr Studenten beschäftigen sich mit dem Glauben
Fast die Hälfte aller
eingeschriebenen internationalen Studenten in Luzern besuchen die Gruppe
christlicher Studenten an der Uni. Die VBG verzeichnet ein grosses Wachstum. Auch in Deutschland wächst das Interesse, vor allem unter asiatischen und arabischen Studierenden. Und weltweit exportieren immer mehr internationale
Studenten die Studentenmission in ihre teils verschlossenen Heimatländer.
Christliche Studentengruppe
In mittlerweile 160 Ländern gibt es Gruppen von Studenten, die ganz offen für Jesus
leben und das auch ihren Mitstudenten weitergeben wollen. Dazu zählen gerade
auch in westlichen Ländern immer mehr internationale Studenten. «Viele Leute
wissen nicht, wohin sie gehen können, um sich in die weltweite Mission
einzubringen. Wenn du auf einem Campus studierst, kannst du direkt vor Ort
Weltmission machen», erklärt Andy Moore von IFES (International Fellowship of Evangelical Students), der
britischen Organisation, welche die vielen landesweiten Bewegungen evangelischer
Studenten miteinander verbindet.
Eine der Stärken sei es, dass durch die Studentenmission sogar junge Leute
erreicht werden könnten, die aus Ländern kommen, in denen es verboten ist, von
Jesus zu reden. «Sie kommen in ein Umfeld, in dem sie das Evangelium hören und
dann ermutigt und ausgerüstet werden, um es in ihre Heimat zurückzunehmen.» Auf
diese Weise entstehen auch Gruppen in neuen Ländern – demnächst sollen zwölf
neue Mitgliedsländer in den IFES-Verband aufgenommen werden.
In der Schweiz: Wachstum um 1200
Prozent
Remi Tobler
Auch in der Schweiz ist die Bewegung am Wachsen. Hier nennt sie sich VBG – Christsein in Beruf,
Studium und Schule. Remi Tobler
leitet den Bereich der internationalen Studierenden der VBG. Sie hat in den
vergangenen Jahren in Zürich ein Wachstum von 1200 Prozent regelmässiger
Teilnehmer registriert. Die Nachfrage nach internationalen Gruppen sei
besonders gross. «Von den 150 eingeschriebenen internationalen Studenten in
Luzern kamen 70 in die Gruppe.» Aus diesem Grund musste dort auch eine neue
Gruppe gegründet werden.
In den Gruppen wird gemeinsam die Bibel gelesen, gebetet, ausgetauscht und
über schwierige Themen diskutiert. Auch werden immer wieder Vortragsreihen zu
gewissen Themen angeboten. Und die Studierenden werden ermutigt, im Alltagihren Glauben zu leben und weiterzugeben. So findet am 2. März 2019 ein Studientag der VBG statt, der ermutigt und konkrete Hilfe gibt, um den Glauben
mit eher intellektuell veranlagten Menschen zu teilen, seien es nun
Studierende, Arbeitskollegen oder Nachbarn. Laut Tobler haben nationale
Studenten eine immer grössere Leidenschaft, um auch internationale Studierende zu
erreichen.
Deutschland: Grosse Offenheit unter Asiaten und Arabern
Auch in Deutschland wächst die Arbeit der Studentenmission (SMD), insbesondere aber die hochschulöffentlichen Veranstaltungen wie Vorträge und dies, obwohl es in den vergangenen Jahren Schwierigkeiten mit der Anerkennung der Gruppen gab, etwa durch Hochschulleitungen. Gegenüber Livenet berichtete der Leiter der Hochschul-SMD, Markus Heide, dass gerade in den rund 35 Gruppen mit Angeboten für internationale Studierende grosse Offenheit bestehe, insbesondere bei asiatischen und arabischen Studenten.
«Studenten nicht als Objekte
betrachten»
Andy Moore
Doch gerade hier ist es wichtig, die Uni nicht als See zu betrachten, aus
welchem die Fische geangelt werden, gibt Andy Moore zu bedenken. «Wir gehen los
und fischen für Jesus und holen die Fische aus ihrem Ökosystem, anstatt für das
Ökosystem selbst zu sorgen.» Deshalb ist es Moore wichtig, für die gesamte
Universität zu sorgen, an der sich eine solche christliche Studierendengruppe befindet. «Es geht
nicht darum, Studenten als Objekte zu sehen, die man zu Jesus bringt, sondern
darum, zu fragen: Wie könnte Gottes Gerechtigkeit auf dem Campus aussehen? Wie
können wir solche Gespräche beginnen? Wie können wir für die gesamte
Universität sorgen (auch für die Menschen, die hier arbeiten…)?»
Export des Konzepts
Und was passiert mit den internationalen Studenten, die wieder zurück in
ihre Heimat gehen? Laut Moore beginnen immer mehr eine ähnliche Arbeit an ihren
Heimatunis, wobei sie dabei teilweise sehr kreativ sein müssen, insbesondere in
Ländern, in denen das Evangelium verboten ist.
Die SMD in Deutschland hat vor drei Jahren das Programm «Think-home» gestartet, durch das internationale Studierende, die in Deutschland Christ geworden sind, auf die Rückkehr in ihre Herkunftsländer vorbereitet werden.
Auch die Schweizer VBG freut sich darüber, dass ihr Konzept in andere
Länder getragen wird. Remi Tobler: «Die meisten Studierenden beenden ihr
Studium, wenn sie zurück nach Hause gehen. Aber einige von ihnen haben ihre
Erfahrung aus der Schweiz genutzt, um durch ihre lokalen Gemeinden ähnliche
Gruppen zu beginnen.»
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