Drei Studenten des theologischen Seminars ISTL besuchten vor kurzem ein Flüchtlingslager im
Nahen Osten. Die betroffenen Menschen wurden vom IS verfolgt, versklavt und
missbraucht. In aller Hoffnungslosigkeit erlebten die Studenten, wie die
Tür für die Frohe Botschaft von Jesus Christus weit offensteht.
Bei Flüchtlingen im Nahen Osten
Weil die drei ISTL-Studenten später
in sensiblen Regionen arbeiten werden, wird an dieser Stelle auf die
namentliche Erwähnung verzichtet. Bis vor kurzem war der Heimatort dieser
Flüchtlinge eine IS-Hochburg. Sie konnten ihre Angehörigen nicht aus der Stadt, die nahe der syrischen Grenze liegt, befreien.
50 Frauen wurden geköpft,
nachdem sie seit August 2014 als Sexsklavinnen festgehalten worden waren.
Einige Buben im Alter zwischen zehn und 14 Jahren konnten fliehen. Etliche von
ihnen sprachen nicht mehr ihre Muttersprache, weil sie in die IS-Armee reingezwungen
worden waren. Zwei von ihnen konnten sich nicht mehr an ihre Familienmitglieder
erinnern.
Gebet
war erwünscht
Die Trauer über diese unmenschlichen Erlebnisse ist eine
schwere Last, die auf das Lager drückt. Es fehlt an
Trauma-Seelsorgern. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass die leidenden Menschen um Gebet bitten, dies ganz sicher bei jeder Mahlzeit.
Die drei Studenten erlebten eine
grosse Offenheit für das Evangelium unter den Flüchtlingen. «Wir gingen, um den Menschen zu dienen, ihnen eine sinnvolle
Beschäftigung zu bieten und die Liebe Gottes weiterzugeben.»
Ziel
der ISTL-Studenten war unter anderem auch, zu prüfen, ob Jungschar-Programme auf Interesse
stossen könnten.
Offenheit
überwältigend
Täglich wurde ein
zweistündiges Programm angeboten. «Im Zentrum stand immer ein Gleichnis oder
eine Geschichte aus dem Leben Jesu.» Wegen schlechten Wetters wurde das Programm
an den beiden ersten Tagen drinnen durchgeführt, was etwas einschränkend war. «Zwischendurch konnten wir auch
ganz praktisch helfen, zum Beispiel beim Sortieren von Hilfsgütern, die soeben
eingetroffen waren.»
Die Offenheit der Menschen im Flüchtlingslager sei überwältigend. «Der Campleiter ist froh um jede Hilfe.
Er und seine Mitarbeiter hatten viel Freude an unserem Programm. Die jungen
Menschen brauchen sinnvolle Aktivitäten und vor allem sind sie sehr offen für
die Geschichten aus der Bibel. Es würde sich definitiv lohnen eine
Jungschararbeit in dem Lager zu starten.»
«Wäre
am liebsten gleich wieder hingegangen»
In der Gegend gibt es noch
mehr Flüchtlingslager, in denen eine ähnliche Situation herrscht. Trotz der beschränkten Zeit
sei es möglich gewesen, Samen zu streuen. «Junge Menschen hörten von der Liebe
Gottes – vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben. Wir beten, dass Gott weiter
zu den Menschen spricht und dass er sie zu sich zieht.»
Er selbst sei in seiner
Berufung gefestigt worden, sagt einer der ISTL-Studenten. «Ich merkte einmal mehr, dass ich die Menschen aus
dieser Kultur besonders liebe. Als ich hörte, dass es noch
mehr Lager gibt, die offen sind für ausländische Hilfe, wollte ich gleich
wieder gehen. Es gibt nur sehr wenige interkulturelle Mitarbeiter, die die
Camps besuchen, geschweige denn dort leben. Momentan stehen die Türen offen in
den Lagern und auch ins Land kann man relativ einfach einreisen.»
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