Im Juni behandelte das monatliche Tagesseminar der Integrationsbegleiter-Ausbildungin Aarau
das Thema «Secondos» und wurde von Barbara und Johannes Müller (African Link /
MEOS interkulturelle Dienste) gestaltet. Diese Ausbildung hilft Menschen, die
Kontakte zu Migranten pflegen oder aufbauen möchten, Sensibilität für andere
Kulturen zu entwickeln. Susanna Pope, die selbst in drei Ländern aufgewachsen
ist, schildert ihre Eindrücke vom Thema des Tagesseminars.
Gerade bei Migrantenkindern ist Sensibilität
sehr wichtig, denn sie bekommen von überall her das Gefühl, nicht
dazuzugehören. Eine junge Frau mit tamilischen Wurzeln, die in der Schweiz
aufgewachsen ist, wird auf der Strasse auf Hochdeutsch angesprochen. Einem
Teenager mit kroatischer Herkunft wird der Zugang zu Diskotheken verwehrt – nur
aufgrund seines ausländisch klingenden Namens.
Aber auch in der Kultur ihrer Eltern sind viele
Migrantenkinder nicht zuhause. Sie denken und handeln anders, denn sie sind
geprägt von der Schweiz. Ein tamilischer Vater drückte es so aus: «Unsere
Kinder sind Kokosnusskinder – aussen braun, innen weiss.»
Zwischen zwei Welten
So fühlt sich auch ein Jugendlicher mit
afrikanischen Wurzeln: «In der Schweiz bin ich der Afrikaner. Aber in Afrika
bin ich der Schweizer. Egal, wo ich hingehe, ich gehöre nie ganz dazu.» Im
Elternhaus spricht er Lingala und kann sehr geschickt mit der Hand essen. Auf
den Strassen spricht er perfektes Schweizerdeutsch und schämt sich, wenn seine
Mutter ihren Einkauf auf dem Kopf nach Hause trägt. Er ist in beiden Welten
zuhause, fühlt sich aber auch in beiden fremd.
Zuhause in Gott
Wo ist also Zuhause? Auch Jesus kämpfte mit
dieser Frage. Er behauptete selber, er sei heimatlos: «Die Füchse haben ihren
Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem
er sich ausruhen kann» (Matthäus, Kapitel 8, Vers 20, HFA). Doch wenige Verse nach dieser
Aussage finden wir Jesus mitten auf dem See: «Plötzlich brach ein gewaltiger
Sturm los, so dass die Wellen über dem Boot zusammenschlugen.» (Vers 24) Und
was machte Jesus? Er schlief. Jesus hatte keinen Ort, um sich auszuruhen. Und
doch kam er überall zur Ruhe. Sein Geheimnis? Er hatte sein Zuhause in Gott.
Möchten Sie
den Heimatlosen helfen, eine Heimat zu finden? Die Integrationsbegleiter-Ausbildung rüstet Sie dazu aus. Sie startet nach
der Sommerpause am 11. September 2019 wieder mit monatlichen Tagesseminaren.
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...