In Ostasien, dem am stärksten besiedelten
Erdteil, leben rund 667 Millionen unerreichte Menschen. Die Überseeische
Missions-Gemeinschaft OMF arbeitet daran, auch ihnen die Botschaft der Bibel zu
bringen. Dies mit einheimischen Partnern, denn «der
Missionsbefehl gilt auch für die Christen im Osten», sagt OMF-Missionsleiter
Markus Dubach.
Markus Dubach
Die
Überseeische Missions-Gemeinschaft OMF setzt sich in Ostasien ein, das beinhaltet Länder wie China,
Thailand und Japan, aber auch unter Auswanderern aus diesen
Nationen, die sich in der Schweiz niederlassen. «Doch die meisten Ostasiaten
leben nach wie vor in Ostasien», erklärt OMF-Missionsleiter Markus Dubach.
Menschen, die aus diesen Kulturkreisen hierherkommen, bedeuten missiologisch
eine Chance. «In China sind inzwischen Gemeinden entstanden, die von
Rückkehrern geformt worden sind.»
Die
Arbeit des in Uster (ZH) ansässigen Werks ist vielfältig: Wenn möglich sollen
sich gegründete Gemeinden selbst multiplizieren. Gleichzeitig ist an gewissen
Orten klassische Evangelisation möglich. «In Thailand erhält man zum
Beispiel ein Missionarsvisum und es wird deshalb erwartet, dass man auch
entsprechend in Erscheinung tritt, durch das Verteilen von Traktaten und dem
Erzählen und Weitergeben der biblischen Geschichten.»
667 Millionen Unerreichte
Gefördert
werden die verschiedensten asiatischen Missionsbewegungen: «Wir sind uns
bewusst, dass je nach Statistik 667 Millionen unerreichte Menschen in Ostasien
leben. Deshalb braucht es lokale Missionsbewegungen, um diese Personen zu
erreichen. Unter anderem arbeiten wir in Indonesien, Philippinen oder Japan, wo
es Gebiete und Inseln gibt, wo noch keine Christen leben.»
Migration
nimmt weltweit zu, auch von Asiaten. Deshalb arbeitet die OMF nicht nur unter
asiatischen Studenten, sondern auch unter asiatischen Gastarbeitern in Afrika
oder dem Nahen Osten.
Darius Kuhl
«Ein Viertel
oder etwa 300 Millionen aller Muslime weltweit leben in Ost- und Südostasien»,
erklärt Darius Kuhl, Coach für Weltmission bei OMF. «In ganz Asien zählen
sie nicht weniger als 1,2 Milliarden.» Muslime
und Hindus sind diejenigen, die zum grössten Teil noch nie von Jesus
Christus gehört haben. «Noch ist unser Auftrag nicht zu Ende – denn wo es keine
christliche Gemeinschaften gibt, braucht es Menschen von aussen, die die Frohe
Botschaft kulturübergreifend weitergeben.»
Gott und die Zimmernummer 13
Es
sei eine Freude zu sehen, wie das Evangelium in Asien seine Kreise ziehe. «Wir
unterstützen ein mongolisches Missionszentrum, das selber Menschen aussendet;
unter anderem nach Afghanistan, Nordkorea und Russland – oft in Gebiete, die
für uns Westler herausfordernd wären», beobachtet Markus Dubach. «Auch
Mongolen erhalten nicht einfach so ein Missionarsvisa, sondern eher Business- und
Studentenvisa.»
Manchmal
geschieht Evangelisation auch auf spontane Weise: «Eine Bekannte von mir war letzthin in einem
Hotel in Nordkorea einquartiert. Als sie ankam, erklärte der ihr bekannte
Hotel-Chef deprimiert, dass nur noch die Nummer 13 frei wäre. Doch sie hatte
damit kein Problem. Am nächsten Morgen fragte die ganze Belegschaft besorgt,
wie sie nun geschlafen habe. Ihre Antwort: 'Gut, Gott ist bei mir.' Die Leute
wollten mehr von diesem Gott wissen, der nicht nur die Angst vor dieser
Zimmernummer nimmt, sondern einen darin auch gleich noch gut schlafen lässt.»
Die
mutigen Christen Asiens erleben Wunder über Wunder, viele Apostelgeschichten-Erlebnisse,
«aber es kostet auch den Preis von Leiden, Verzichten und Sicherheit-aufgeben.
Sie wissen nicht, was sie in einem Land erwartet, ob sie zurückkommen oder ob
sie hinausgeworfen werden.»
«Wir kommen nicht als Westler»
«Wir kommen nicht
als Westler, um eine neue Kultur zu bringen», erklärt Darius Kuhl. Er erinnert an Hudson Taylor, der in vielerlei Hinsicht den
Chinesen gleich wurde, beispielsweise in der Kleidung. «Wir dienen den Leuten
vor Ort und versuchen, die Kultur zu durchdringen, mit dem Ziel, dass wir
selbst überflüssig werden.» Eine Bewegung soll entstehen, damit die Menschen
selbst zu ihren Landsleuten gehen und dort wiederum Jünger machen. «Eine
Multiplikation soll zur nächsten führen.»
Das
ganze habe aber seinen Preis. «Es geht nicht darum, zu tollen Küstenstädten zu
gehen, sondern dahin, wo noch niemand war, wo niemand etwas hat und wo man
selbst somit auch nichts hat.» Oft sei es so, dass eher vermögende Christen und
mutige, furchtlose Christen in Asien sich gegenseitig helfen können beim Erreichen
von bisher Unerreichten. «Der
Missionsauftrag gilt nicht nur für Christen im Westen, sondern auch für jene im
Osten – aber auch weiterhin für uns. Neuen Missionsbewegungen fehlt es oft an
Erfahrung und Ressourcen, und nicht an der Vision.»
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