Das
Wochenmagazin ideaSpektrum ist seit 20 Jahren unüberhörbare Stimme der
Evangelikalen im Schweizer Medienwald. Am letzten Freitag feierten 160 Gäste in
Bern den 20. Geburtstag.IdeaSpektrum
startete 1999 als Nachfolgeorgan des «idea Magazins» (dessen Chefredaktor
damals Fritz Imhof war) und wird in Kooperation mit idea Deutschland
herausgegeben. idea-Verwaltungsrat und alt Chefredaktor Andrea Vonlanthen
moderierte den Abend. Mit dem Schaffhauser Sinnspruch «Lappi, mach d Auge uuf!»
verwies er darauf, dass die Macher von idea weiterhin aufmerksam verfolgen und
darüber berichten, was in christlichen Gemeinden, Kirchen und Verbänden positiv
auffällt oder auch herausfordert.
Lieder mit einer Botschaft
Die mitreissenden Klänge der New Gospel Company verliehen dem
gediegenen Anlass eine fröhlich-besinnliche Note. Dirigent Timo Schuster lud
immer wieder ein, die froh machenden Texte nicht nur akustisch aufzunehmen,
sondern sie auch zu verinnerlichen.
Scham statt Schuld
Giuseppe Gracia
Andreas «Boppi» Boppart (40), Leiter von Campus für Christus,
stieg mit dem Zitat «Und sie bewegt sich doch» ein in sein Referat. Dass sich
die Welt bewege, gelte ganz bestimmt auch für die postmoderne Gesellschaft. Sie
habe sich grundlegend verändert und Christen müssten dabei Schritt halten.
Boppart gab zu bedenken: «Was uns hierhergebracht hat, bringt uns nicht
automatisch in die Zukunft!» Die Botschaft der Erlösung von der Schuld durch
den Tod von Jesus am Kreuz werde heute kaum noch verstanden. Das
Schuldbewusstsein von einst weiche immer mehr dem Gefühl der Scham. Seine
Erfahrung sei es, dass junge Menschen keine Schuld empfinden würden. Hingegen
schämten sie sich, wenn sie den Normen ihrer Gruppe nicht genügten. «Aber», so
Boppi, «Jesus begegnet auch unserer Scham. Er liess sich beschämen und nahm
unsere Scham weg.» Campusleiter Boppart forderte die Anwesenden und idea dazu
auf, unbekanntes Land zu entdecken und aufzuzeigen, dass «die Dynamik und Kraft
von Christus» auch für unsere Zeit vorhanden ist.
Glaubhaft Kirche bleiben
Der Medienbeauftragte des Bistums Chur, Giuseppe Gracia, hielt
fest, dass das Internet die Massen demokratisiere. Jeder könne sich zu Wort
melden. Gleichzeitig hätten viele Journalisten kaum mehr eine Ahnung von
Glaubensinhalten und könnten nicht verstehen, dass für Kirchen eine absolute
Wahrheit als Massstab gelte. Christen seien daher in Gefahr, sich dafür zu
entschuldigen, gläubig im traditionellen Sinn zu sein. Gracia warnte: «Wenn wir
das tun, verwässern wir den Glauben - und machen die Kirche irrelevant und
überflüssig.»
Drei Chancen in der Kommunikation
Peter Schneeberger
Er nannte drei Chancen, christliche Inhalte glaubwürdig zu
kommunizieren: 1. Gottes Bild des Menschen statt Moral propagieren. Das heisst,
den Wert des Menschen aufzeigen, unabhängig von seiner Leistung. 2. Horizonte
zu öffnen: «Du bist verbunden mit einer schöpferischen Kraft jenseits der Zeit,
die dich kennt und liebt. Es gibt eine tiefe, zeitlose Hoffnung über Krankheit
und Tod hinaus». 3. Aufklärung über die Aufklärung: «Es war Jesus, der unterschieden
hat zwischen Kaiser und Gott, zwischen Staatsmacht und Reich Gottes.» Genau
diese Trennung sei es gewesen, welche die Religionsfreiheit und den
freiheitlichen Rechtsstaat überhaupt ermöglicht habe. Wo diese Trennung
abgelehnt werde, zum Beispiel in China und im arabischen Raum, fehle auch die
Freiheit und Würde des Individuums.
Übersetzen und Brücken bauen
Für Chefredaktor Rolf Höneisen hat idea eine Übersetzungs- und
Brückenfunktion: Erstens von der Kirche zur Welt; zweitens von Kirche zu
Kirche, und das alles in einem Rahmen, der bibelbezogen und christuszentriert
ist.
Grussworte
Sinnige Grussworte von Matthias Pankau, idea-Leiter Deutschland,
VFG-Präsident Peter Schneeberger, SEA-Präsident Wilf Gasser und
SEK-Ratsmitglied Ulrich Knöpfel rundeten den Abend ab.
idea-Verwaltungsratspräsident Heiner Henny schloss die Feier mit Gedanken zu Offenbarung, Kapitel 3, Vers 10 («Bewahrung in der Stunde der Versuchung») und einem Gebet.
Livenet
wird ausführlicher auf die wichtigen Referate von Guiseppe Garcia und Andreas
Boppart zurückkommen.
Meghan und Harry sorgten mit einer «Netflix»-Doku für mächtig Wirbel. Die Autorin und «Woman Alive»-Chefredaktorin Tola Doll Fisher machte sich dazu...