Was erhoffen sich Menschen am Arbeitsplatz und im Leben? Der St.
Galler Andreas Krafft forscht zu dieser Frage und stösst dabei auf
verblüffende Antworten. Am Forum christlicher Führungskräfte wird er
darüber sprechen. Er war zudem Gast im Livenet-Talk zum Thema «Das neue Hoffnungsbewusstsein».
Andreas Krafft
Andreas Krafft hat wortwörtlich Freude beim Arbeiten: Er befasst sich
mit Positiver Psychologie. Konkret erforscht der Wirtschaftspsychologe
und Unternehmensberater die Voraussetzungen für ein gutes und erfülltes
Leben. «Hoffnung spielt dabei eine zentrale Rolle», betont der
53-Jährige. «Sie ist eine der bedeutendsten positiven Emotionen.»
Sinn statt Karriere
Als Co-Präsident der Schweizerischen Vereinigung für
Zukunftsforschung «swissfuture» leitet Andreas Krafft das
Hoffnungsbarometer, in dessen Rahmen jedes Jahr Menschen nach ihren
Hoffnungen befragt werden. «Die Schweizerinnen und Schweizer erhoffen
sich in erster Linie Gesundheit, eine glückliche Partnerschaft sowie ein
harmonisches Leben», erklärt er. Auch eine sinnvolle und
zufriedenstellende Aufgabe im Leben sei ihnen wichtig. Die Hoffnungen
auf mehr Geld, mehr Sex sowie Karriere stünden hingegen am Ende der
Rangliste.
Harmonie statt Leistung
Über die Erkenntnisse aus dem Hoffnungsbarometer wird Andreas Krafft
am Forum christlicher Führungskräfte berichten. Das Wohlbefinden am
Arbeitsplatz steht dann speziell im Fokus: «Frohes Schaffen» lautet das
Tagungsmotto. Es geht um das Spannungsfeld zwischen Erfolgsdruck und
Lebensglück. Spannend sei diesbezüglich, dass gemäss des
Hoffnungsbarometers der grösste Teil der Schweizerinnen und Schweizer
eine grünere, harmonischere Gesellschaft der modernen
Leistungsgesellschaft vorziehe. Krafft geht davon aus, dass diese
Einstellung zunehmend ihre Spuren in der Arbeitswelt hinterlassen wird.
Vorleben statt vorschreiben
Hoffnung habe auch eine spirituell-religiöse Dimension, sagt Andreas
Krafft. «Personen, die auf Gott vertrauen, sind bedeutend
hoffnungsvoller und mitfühlender als Menschen, die das nicht tun. Und
das Vertrauen auf Gott hat einen positiven Zusammenhang mit der
Zufriedenheit im Leben.» Das könne er persönlich bestätigen. Für ihn sei
Hoffnung nämlich nicht nur ein wissenschaftliches Forschungsthema,
sondern eine grundlegende Lebenshaltung: «Dazu gehören ein tiefer Glaube
und ein allgemeines Vertrauen darin, dass sich auch schwierige
Situationen früher oder später zum Guten wenden.» Diese Einstellung sei
nicht zuletzt von einer belastenden Situation geprägt, aufgrund der er
mehrere Monate arbeitsunfähig war und seinen damaligen Job aufgeben
musste. «Dank dieser Erfahrung kann ich heute Dinge viel leichter
loslassen.» Auch bei der Erziehung helfe die hoffnungs- und
vertrauensvolle Lebenseinstellung, ist Krafft überzeugt: «Kinder tun
letztlich selten das, was wir ihnen sagen. Sie lernen vielmehr von
unserem Verhalten und von unserem Umgang mit den schönen und den weniger
schönen Lebenssituationen.»
Das Forum christlicher Führungskräfte findet am Freitag, 18. September 2020 statt. Hier kommen sie direkt zur Webseite.
Krafft im Livenet-Talk
Andreas Krafft war letztenFreitag, 26.06.2020 Gast im Livenet Talk zum Thema «Das neue Hoffnungsbewusstsein». Den Talk können Sie auf unserem Youtube-Kanal nachhören oder auch direkt hier:
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