Glaubensfreiheit war für einheimische Christen in den Vereinigten Arabischen Emiraten lange Zeit ein sensibles Thema. Durch die hohe Anzahl Gastarbeiter scheint sich die Welt im Herzen von Tausendundeine Nacht zu verändern. Gegenwärtig bauen die Emirate das «Abrahamic Family House» für Christen, Juden und Muslime.
Projekt «Abrahamic Family House»; Eine Moschee, eine Kirche und eine Synagoge (v.l.n.r.) (Bild: Youtube)
«Bei uns leben über eine Million Christen im Land», sagt Mansoor Abulhoul, Botschafter der Arabischen Emirate in England. «Wir haben 80 christliche Gotteshäuser. Wir hatten den Besuch des Papstes.» Dieser leitete eine Messe, an der 180'000 Menschen teilnahmen.
Dass er eingeladen worden war, sei eine von vielen «kraftvollen Botschaften» gewesen, die das Land aussendete, um dadurch zu dokumentieren, dass sich die Lage verändert.
Nächster Schritt: Kirche, Synagoge und Moschee
Andrew Thompson
Mansoor Abulhoul hält fest: «Andy Thompson, der hier als Vikar tätig war, sagte, er habe das Gefühl, dass es in den VAE fast einfacher sei, Christ zu sein als in Grossbritannien.»
Der nächste grosse Schritt für die Vereinigten Arabischen Emirate ist der Bau eines Komplexes, in dem drei riesige Bauwerke nebeneinander stehen. «Eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee werden nebeneinander stehen», blickt Abulhoul nach vorne. «Die Menschen können nebeneinander Gottesdienste abhalten und auch etwas über die verschiedenen Religionen lernen.»
Abulhoul bilanziert: «Das strahlt eine weitere kraftvolle Botschaft aus. Es gibt in der modernen Geschichte keine andere arabisch-muslimische Regierung, die so etwas errichtet hat. Diese Bauwerke werden in einer erstklassigen Lage in Abu Dhabi stehen, auf einem Grundstück direkt am Meer.»
Eröffnung 2022 geplant
Gehofft wird, dass das «Abrahamic Family House» («Abrahamitisches Familienhaus») bis 2022 fertiggestellt sein wird. Sobald es fertig ist, sollen hier täglich Gottesdienste und gelegentlich internationale Gipfeltreffen durchgeführt werden.
Wichtig ist sicherlich, dass diese Freiheit nicht nur Gastarbeitern gewährt wird, sondern dass auch einheimische Christen ihren Glauben ohne Bedrängnis leben können.
Emirate lassen aufhorchen
Im laufenden Jahr haben die Vereinigten Arabischen Emirate gleich mehrfach positiv aufhorchen lassen: Zunächst mit einem Friedensvertrag mit Israel (Livenet berichtete). Diesem folgte bereits mehrere Wochen später die Ankündigung, dass gemeinsam in Sachen Corona geforscht wird.
Daneben wurde auch eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Weizmann-Institut und der Mohamed bin Zayed University of Artificial Intelligence vereinbart. Die beiden Bildungsstätten wollen gemeinsam Künstliche Intelligenz vorantreiben.
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