Thun: Leiterin des Gebetshauses tödlich verunglückt
Michèle Käch (Bild: zVg)
Michèle Käch (25), Initiantin und Mit-Leiterin des
Gebetshauses Thun, ist am Dienstagnachmittag mit ihrem Mann Christoph bei einer
Bergwanderung im Eriz abgestürzt. Beide konnten nur noch tot geborgen werden.
Michèle und Christoph Käch
waren seit dem letzten Juni verheiratet. Als Start zu einer Woche Ferien im
Eriz BE brachen sie am Dienstag zu einer Bergwanderung im unwegsamen Gelände
der «Sieben Hengste» auf. Sie schickten ihrer Familie noch einen Film von der
grossartigen Gegend. Kurz darauf müssen sie abgestürzt sein. Polizei und REGA
fanden sie erst nach einer aufwändigen Suche.
«Jetzt
ist sie ganz nah»
«Sie war ganz fest im Worship
daheim, hörte den ganzen Tag Musik und hat sich oft versucht, vorzustellen, wie
das im Himmel wohl ist. Sie wollte immer nah am Herzen Gottes sein – jetzt ist
sie ganz nah.» So wird «Michi» von ihrer Familie beschrieben. Gebet und Worship
waren ihr Lebensinhalt. Daraus wuchs ihr Engagement im Gebetshaus Thun, aber
auch ein tiefes Interesse für Menschen in Not und besonders für Gefangene im
Sexgeschäft. So besuchte sie – nach ihrer Zweitausbildung als Masseurin – öfter
das Sozialwerk von Tabea und Mathias Oppliger in Tel Aviv und diente
Prostituierten mit einer heilsamen Massage.
Gebet ganz natürlich…
Susanna Rychiger
Susanna Rychiger, bis vor
kurzem Leiterin von «24-7 Prayer CH», war seit Jahren mit Michèle unterwegs. «Sie
hatte eine Leidenschaft, mit Jesus unterwegs zu sein», sagt sie von ihr. «Schon
als Kind wurde sie von ihrer Mutter in den Gebetsraum im damaligen Rollorama mitgenommen
und hat dort Anbetung kennengelernt. Später brachte sie ihren Vater mit in den in
den 24-7-Gebetskeller.»
Susanna Rychiger war die letzte, die mit dem Ehepaar
Käch zusammen war. «Wir haben am Morgen einen Kaffee zusammen getrunken. Ich
hatte Schmerzen in der Schulter, und sie haben spontan und ganz natürlich
für mich gebetet. So waren sie beide.»
Anbetung - um Gottes willen
Zusammen mit Maria Fiechter hat Michèle das
Gebetshaus Thun seit seiner Eröffnung 2018 geleitet – ein Haus, das allen
Christen der Region zum andauernden Gebet und zur Anbetung Gottes zur Verfügung
steht. Zur Trägerschaft gehören Leiter aus dem GPMC Thun, der Gemeinde
Seestrasse, dem ICF Thun, dem G-Movement und von «24-7 Prayer CH».
Nach dem Tod von
Michèle ist es für Maria Fiechter klar: «Michèle war das Gesicht des Gebethauses nach aussen. Aber das Gebetshaus wird offen bleiben. Wir machen weiter mit der Anbetung. Unser Fokus gehört
Jesus.» Und weiter ergänzt sie: «Ich habe meine beste Freundin verloren, das tut sehr weh; aber es geht nicht darum, dass wir
gefühlsmässig gut drauf sind, sondern um Jesus. Wir werden weiter – auch aus
dem Schmerz – anbeten und uns vielleicht noch mehr bewusst werden, was wir da
singen.»
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