300 Teilnehmer an Start-Event

StopArmut Konferenz: «Wasserproblematik geht uns alle an»

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Der Start der StopArmut-Konferenz zum Thema «Wasser» (Bild: Facebook)
Der Start-Event der Online-Konferenz «Wasser – Durst nach Gerechtigkeit» machte deutlich: die Wasserproblematik ist grösser und näher als viele denken! Auch aus theologischer Sicht wurde klar, dass bei diesem Thema Engagement von Christen gefordert ist.

«Täglich sterben tausende Kinder an den Folgen von verschmutztem Wasser» und «Ein Schweizer verbraucht im Tag 4200 Liter Wasser». Diese Facts, die am Start-Event zur StopArmut Konferenz am 13. März 2021 diskutiert wurden, zeigten klar, dass die Wasserproblematik uns alle betrifft. Der Online-Event dauert noch bis am 22. März 2021.

«Virtuelles Wasser steckt in unseren Kleidern und unserer Ernährung»

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Matthias Wenk (Bild: BewegungPlus Burgdorf)
«Die biblische Verwebung ist imposant» lautete die Rückmeldung einer Teilnehmerin. Und tatsächlich: Wasser und Gerechtigkeit sind in der Bibel eng miteinander verknüpft. Dies machte Matthias Wenk, Pastor der BewegungPlus in Burgdorf in seinem Einstiegs-Referat deutlich. Und er zeigte damit auch auf, wieso sich StopArmut als christliche Sensibilisierungskampagne in ihrer diesjährigen Konferenz mit dem Thema Wasser beschäftigt.

Wasser ist eines von 17 UN-Nachhaltigkeitszielen, welche bis 2030 zum Ende der Armut führen sollen. Die Problematik ist uns näher als wir es uns im Wasserschloss Europas vorstellen können. Virtuelles Wasser steckt in unseren Kleidern, unserer Ernährung. Und durch den Klimawandel, welchen wir im Westen hauptsächlich zu verantworten haben, wird die Wasserkrise noch verschärft.

«Wir dürfen nicht so weiter machen, sonst haben wir bald auch bei uns ein Problem» mahnte Felix Gnehm, Geschäftsführer von SolidarSuisse, der in seinem Referat den Fokus «Wasser und die Schweiz» einnahm. Wir können als Konsumenten etwas bewegen, aber der grössere Hebel sei in der Wirtschaft und Politik. Firmen müssen ihr Wasser nachhaltig bewirtschaften und dazu braucht es Druck von uns auf die Behörden.

«Es wäre ausreichend Trinkwasser vorhanden»

Jean Ziegler verstärkte in seiner globalen Betrachtung der Wasserkrise diesen Appell. Er stellte klar, dass ein Kind, das heute wegen verseuchtem Wasser an Cholera, Typhus oder blutigem Durchfall stirbt, ermordet wird. Denn das Trinkwasser auf dieser Welt wäre ausreichend, um damit alle Menschen am Leben zu erhalten. Ziegler pochte darauf, dass das Menschenrecht auf Wasser endlich universell durchgesetzt wird und kritisierte dabei vehement multinationale Konzerne, welche Wasser privatisieren. Er betonte, dass es in einer Demokratie keine Ohnmacht gibt und wir unsere Regierung stärker auffordern sollten, das Menschenrecht auf Wasser durchzusetzen.

Ziegler appellierte dabei auch an die Rolle der Kirchen und bezeichnete das Evangelium als «den revolutionärsten Text, den es gibt», welcher nur noch wegen unserer Kleinmütigkeit noch nicht zu gerechteren Institutionen und Beziehungen geführt hat.

300 Teilnehmer am Start-Event

Rückmeldungen von TeilnehmerInnen bezeugen, dass dieser Apell angekommen ist, aber es braucht auch Lösungen. Diese sind vorhanden und wurden zum Teil bereits beim Start-Event angesprochen. In der kommenden Workshop-Woche ab dem 15. sowie dem Abschlussevent sollen sie noch mehr Raum erhalten, schreiben die Organisatoren in einer Medienmitteilung.

Und weiter teilen sie mit: «Um die 300 Personen haben den Start-Event der Online StopArmut Konferenz live mitverfolgt. Sie haben die Referate gehört, mitdiskutiert und an Ständen im virtuellen 'Dorf der Möglichkeiten' von über 20 Organisationen, Hilfswerken und Unternehmen weitere Möglichkeiten kennengelernt, wie wir einen konkreten Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten können.»

Bewegte BesucherInnen

Statements von BesucherInnen drücken aus, was für Erkenntnisse sie aus dem Startevent der StopArmut Konferenz mitnehmen:

  • «Ich wurde bestärkt darin, dass wir uns als Christen noch mehr für Gerechtigkeit einsetzen müssen!»
  • «Die Kirche muss ganzheitlicher werden und sich mehr für Gerechtigkeit einsetzen.»
  • «Ich fühle mich bestärkt darin, dass es Lösungen gibt für die anstehenden Probleme.»
  • «Ich möchte mich in der Kirche für mehr Gerechtigkeit einsetzen.»
  • «Wir sind die Hände und Füsse Gottes.»
  • «Wenn alle fünf Sekunden ein Kind auf der Welt verhungert, bin ich mitverantwortlich.»
  • «Ich kann als Individuum auf privater wie politischer Ebene Einfluss auf die lokale wie globale Wassernutzung nehmen.»
  • «Ich wurde ermutigt mutig(er) zu sein, um Ungerechtigkeit anzusprechen und konkret etwas dagegen zu unternehmen.»

So geht es weiter:

Zehn Workshops, gestaltet von über 20 Organisationen, werden in der kommenden Workshop-Woche das Gehörte konkretisieren und Lösungsansätze sowie bestehende Projekte interaktiv vorstellen. Vom Montag 15. bis Freitag 19. März finden täglich zwei Workshops von 19.30-21.00 via Zoom statt. Abgerundet wird die Woche dann am Schluss-Event zum Weltwassertag am Montag, 22. März ab 19.00.

Anmeldung bleibt offen

Man kann sich noch bis zum 22. März 2021 für die Online-Anlässe anmelden. Die Sessions sind frei zugänglich. Weitere Informationen zum Konferenzthema, das detaillierte Programm sowie das Anmeldeformular finden Sie unter: www.stoparmut.ch/konferenz 

Zur Webseite:
Stop Armut

Zum Thema:
«Durst nach Gerechtigkeit»: StopArmut-Konferenz macht das Wasser zum Thema
Tropfen auf heissen Stein?: StopArmut-Leiter über Nachhaltigkeit, globale Gerechtigkeit und Covid
Einziger Christ im Dorf: Sie verweigerten ihm das Wasser, er betete für sie

Datum: 15.03.2021
Autor: Florian Wüthrich / Florian Glaser
Quelle: Livenet / StopArmut

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