Gegen einseitige Israelkritik

Deutsche Evangelische Allianz verurteilt Antisemitismus

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Ein orthodoxer, religiöser Jude (Bild: Unsplash)
«Christen stellen sich an die Seite ihrer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger», heisst es in einer Stellungnahme des Vorstands der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) zu antisemitischen Vorkommnissen und einseitiger Israelkritik in der Bundesrepublik.

Die EAD erinnert daran, dass Jesus selbst Jude war. Das verpflichte Christen in besonderer Weise, «sich an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu stellen». Die Evangelische Allianz in Deutschland verurteile jede Form von Antisemitismus, insbesondere auch die antisemitischen Vorkommnisse und einseitige Israelkritik der vergangenen Tage und Wochen. Sie verurteile jede Form von verbaler, symbolischer oder tatsächlicher Gewalt. Nie wieder dürften in Deutschland jüdische Menschen, ihre Gotteshäuser und andere Einrichtungen Ziele von Gewalttaten werden. Die Bundesregierung wird aufgefordert, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bestmöglich zu schützen.

Als souveräner Staat habe Israel das Recht, sich und seine Bürger gegen Angriffe zu verteidigen. Zugleich müsse alles unternommen werden, um die Konflikte in Israel friedlich zu lösen und der Gewaltspirale zu entkommen.

Verschwörungstheorien entgegentreten

Seit Beginn der Pandemie im letzten Jahr seien eine Reihe von Verschwörungstheorien verbreitet worden, die alte und weit verbreitete Stereotype einer jüdischen Weltverschwörung aufgegriffen hätten. Diese Mythen stellten nicht selten die geistige Grundlage für Antisemitismus dar. Die EAD fordere deshalb Christen auf, «der Verbreitung solcher Inhalte entschieden entgegenzutreten».

Auch wende sich die Evangelische Allianz in Deutschland gegen einen ideologisch begründeten Antisemitismus, der gegenwärtig vielfach von islamistischen Gruppen ausgehe, aber auch von der radikalen Neuen Rechten oder linksextremen Gruppen mit befördert werde. Die EAD werde nicht aufhören, all denen zu widersprechen, die versuchten, Hass zu säen und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft zu bekämpfen.

Evangelische Allianz

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Ekkehart Vetter, Vorsitzender der EAD
Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) mit Sitz in Bad Blankenburg bildet ein Netzwerk von evangelischen Christen und Organisationen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften. Erster Vorsitzender der EAD ist Pastor Ekkehart Vetter und Generalsekretär Dr. Reinhardt Schink. Zum Netzwerk der EAD gehören rund 1'000 örtliche Allianzkreise, in denen sich Christen aus verschiedenen lokalen Gemeinden und Organisationen, aus Landes- und Freikirchen sowie christlichen Gruppen und Werken treffen, um vor Ort zusammenzuarbeiten.

Zur Webseite:
EAD

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Datum: 28.05.2021
Quelle: APD

Kommentare

«Zugleich müsse alles unternommen werden, um die Konflikte in Israel friedlich zu lösen und der Gewaltspirale zu entkommen.» Es sind solche Sätze, die den politischen und kirchlichen Verlautbarungen immer nachgeschoben werden, und damit genau jene Solidarität mit Israel vermissen lassen, an die man jeweils so gerne appelliert. Indem man den Angegriffenen auf eine Stufe mit dem Angreifer stellt, zeigt man überhaupt keine Solidarität, sondern nur feige Gesinnungsneutralität, von der am Ende nur der Aggressor profitiert.
Unrecht darf und soll klar benannt werden dürfen, egal wer es begeht. Wahrheit muss das erste Kriterium jeder Kritik sein. Opfer werden manchmal zu Tätern. Manchmal werden die Rollen von Aggression und Reaktion vertauscht. Gegen einseitige Palästinenserkritik wendet sich die EAD nicht? Meine Haltung ist folgende: es sollen alle Konfliktparteien angehört werden und keine Seite bevorzugt werden. Gewaltanwendung, egal von welcher Seite, wird den Konflikt nur vertiefen, nicht lösen. Wenn alle mit Reue zum Kreuz kommen, wird Versöhnung möglich, denn Jesus Christus ist der Friedefürst.

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