Seit April 2021 arbeiten EE-Schweiz und die SMG Schweizerische Missions-Gemeinschaft zusammen. Im Interview berichtet Bernhard Lüthi von der Arbeit des Missionswerks. Eines der Ziele sei, Christen praktische Tipps und Tools zu geben, um ihren Glauben zu bezeugen.
Bernhard Lüthi,
welches Ziel verfolgt EE Schweiz mit ihrer Arbeit?
Unser Hauptzweck ist
die Ausbildung von Christen in der persönlichen Evangelisation. Wir glauben und
erfahren es immer wieder, je mehr Menschen in ihrer Sprachfähigkeit, das
Evangelium zu erzählen, ausgebildet werden, desto mehr wächst die Zahl derer,
die von der guten Nachricht erfahren. Evangelisation ist nach unserer
Überzeugung nicht einfach ein Event oder die Angelegenheit für Begabte, sondern
ein Lebensstil. Ein Lebensstil ist nicht angeboren, diesen eignet man sich an.
Ist die Schweiz ein
besonders harter Boden für Evangelisation?
Der Ausdruck «harter
Boden» gefällt mir nicht. Er impliziert eine Opfermentalität. Aber es ist schon
so, dass die Gesellschaft nicht auf das Evangelium wartet. Doch es ist unsere
Aufgabe als Christen, das Evangelium zu säen. Dass der Same aufgeht, sowie das
weitere Wachstum, sind letztendlich Gottes Angelegenheiten.
Es scheint aber
schon so, dass Herr und Frau Schweizer sich schwertun über den Glauben zu
reden…
Ja, es ist
herausfordernd, nicht beim Reden über Evangelisation stehen zu bleiben, sondern
mit seinen Möglichkeiten das Beste zu versuchen, damit Menschen Jesus kennenlernen
können. Genau dazu möchten wir Christen befähigen. Letztes Jahr sagte uns eine
Kursteilnehmerin, dass – seit sie das Kursmaterial verinnerlicht habe – sie
fast jede Woche zwei Leuten das Evangelium erklären darf. Christen erzählen
mir oft, dass sie blockiert sind, wenn sie über den Glauben Auskunft geben
sollen. Wir geben ihnen praktische Hilfsmittel, um das Evangelium zu bezeugen.
Wie sehen diese
Hilfsmittel aus?
Wir starten das
Gespräch mit einer Umfrage aus (verinnerlichten) Fragen, um abzuwägen, ob eine
Person vom Heiligen Geist vorbereitet ist, mehr über das Evangelium zu
erfahren. Falls dem so ist, setzen wir den EE-Leitfaden ein, um die gute
Nachricht in fünf Schritten kurzweilig und aufschlussreich zu bezeugen.
Bernhard Lüthi
Das hört sich
einfach an.
Ist es manchmal auch.
Herbert, einer unserer Mitarbeiter, war vor Kurzem im Rahmen eines Kurses
mit seinem Trainee auf der Strasse unterwegs. Er und der Kursteilnehmer sprachen
eine junge Frau auf einer Parkbank an. Sie begannen das Gespräch mit der
besagten Umfrage, welche mit folgender Frage endet: Würde es dich
interessieren, wie man sicher sein kann, das ewige Leben zu bekommen und einmal
bei Gott sein zu können? Die junge Frau antwortete mit einem Ja. So durften
die beiden Männer ihr das ganze Evangelium anhand des EE-Leitfadens erklären.
Und dann?
Am Schluss stellte
Herbert ihr die alles entscheidende Frage: Willst du das Geschenk des ewigen
Lebens jetzt annehmen? Auch dieses Mal kam ein klares Ja! Auf der Parkbank in
Luzern am Ufer des Vierwaldstättersees nahm so eine junge Frau Jesus als ihren
Erlöser an.
Wow! Und das alles
dank der richtigen Methode?
Nein! Jesus bezeugen
zu können, hängt nicht von der richtigen Methode ab, sondern von deinem
Lebensstil. Dieser wiederum davon, ob du selbst zutiefst verstanden hast, was
du glaubst. Wenn du kurz und prägnant formulieren kannst, was du glaubst, wird
es nicht an Gelegenheiten mangeln, von Jesus zu erzählen. Beginne damit, einen
evangelistischen Lebensstil zu entwickeln. Genau das ist auch unser Hauptziel
in den Kursen.
Für wen eignet sich
ein solcher EE-Kurs?
Was wir uns für jeden
Christen wünschen, fasst unser Slogan zusammen: Erzähle die gute Botschaft –
einfach, kurz und prägnant. EE Kurse eignen sich somit für alle Christen. Auch
für Kinder haben wir ein passendes Angebot. Kurse finden regional, in
Gemeinden, Jugendgruppen oder Bibelschulen statt. Für viele ist auch die
«Confession», die Jahresschule für Evangelisation und Apologetik, eine
Gelegenheit, einen evangelistischen Lebensstil zu trainieren.
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