125 Jahre nach Abschaffung der Sklaverei wurden in Brasilien allein im vergangenen Jahr knapp 2’850 Fälle von Zwangsarbeit bekannt. Die Zahl der aus unfreiwilligen Arbeitsverhältnissen befreiten Personen lag 2012 um 14,3 Prozent höher als im Vorjahr.
Landarbeiter in Brasilien
Das Arbeitsministerium hatte 2012 bei landesweit 255 Kontrollaktionen auch in abgelegenen Regionen des Landes Prüfungen vorgenommen. Dies erkläre die gestiegene Zahl der gemeldeten Fälle. Zudem sei laut den Behörden die Auswertung von Hinweisen verbessert worden. Den Opfern wurden insgesamt umgerechnet 4,38 Millionen Franken Entschädigungen zugesprochen.
Über Jahrhunderte lebte die Wirtschaft Brasiliens von der Ausbeutung aus Afrika verschleppter Sklaven. Bereits in den 1530er Jahren begann der Import von Arbeitskräften aus Afrika; sie wurden meist in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Einfuhr von Sklaven wurde erst 1850 verboten; 1871 folgte ein Gesetz, das Kindern von Sklaven automatisch die Freiheit gab. Am 13. Mai 1888, vor 125 Jahren, wurde die Sklaverei offiziell abgeschafft. Nach wissenschaftlichen Schätzungen wurden insgesamt vier Millionen Afrikaner zur Zwangsarbeit nach Brasilien gebracht.
In den meisten Fällen handelt es sich laut den Berichten bei den Zwangsarbeitern um ungelernte Arbeiter. Ihnen werde Arbeit gegen Unterkunft und Verpflegung versprochen. Meist würden ihnen die Ausweispapiere abgenommen und Gewalt angedroht.
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