Philipp Hadorn übernimmt

Blaues Kreuz verstärkt Profil unter neuem Präsidenten

Der Suchtprävention droht mit den neuen Beschlüssen des Nationalrates ein Rückschritt. Das Blaue Kreuz will Gegensteuer geben und hat jetzt einen engagiertencNationalrat ins Präsidium gewählt.

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Matthias Zeller (links), Geschäftsführer des Blauen Kreuzes, mit dem neuen Präsidenten Nationalrat Philipp Hadorn
Die Delegierten des Dachverbandes Blaues Kreuz Schweiz haben am Samstag Nationalrat Philipp Hadorn (SP) zum neuen Präsidenten gewählt. Hadorn löst Alice Zimmerli, Präsidentin des Blauen Kreuz der deutschen Schweiz, und Michael Stoller, Präsident Blaues Kreuz Prävention + Gesundheitsförderung, ab. Diese beiden Verbände bilden neu das Blaue Kreuz Schweiz. Zum neuen Dachverband gehören neu auch das Croix-Bleue Romande sowie 12 kantonale Verbände für Prävention und Beratung. Damit konnte laut Medienmitteilung des Blauen Kreuzes eine schlankere und effiziente Struktur geschaffen werden.

Motivierter neuer Präsident

Zu seiner Motivation befragt, meinte Philipp Hadorn gegenüber Livenet, er lebe selbst seit längerem abstinent und erlebe als Gewerkschafter regelmässig, wie Alkoholmissbrauch zu Problemen führe. Als Präsident des neuen Blauen Kreuzes Schweiz werde er die Zusammenarbeit von Freiwilligen, internen und externen Fachpersonen sowie ergänzenden Organisationen fördern. Denn darauf gründe der Erfolg der auf christlichen Grundwerten basierenden Bewegung. Mit der neuen Struktur könne sich das Blaue Kreuz Schweiz «als Stakeholder und Leistungserbringer in der Prävention, Gesundheitsförderung, Beratung, Nachsorge und Integration positionieren». So werde das Blaue Kreuz Schweiz den Herausforderungen entgegentreten und auch neue Mitglieder gewinnen können.

Im Gegenwind der Politik

Das Blaue Kreuz steht aktuell im Gegenwind der Politik: Geschäftsführer Matthias Zeller stellt dazu fest: «Die Diskussion um das neue Alkoholgesetz zeigt deutlich auf, dass die Politik trotz klar belegbaren Fakten auf wirksame, restriktive Massnahmen verzichtet und den Alkoholmarkt liberalisieren will. Damit droht der Schweiz ein Rückschritt. Betroffene Menschen, die unter einer Suchterkrankung leiden, sowie deren Familien werden alleine gelassen.»

Dem Blauen Kreuz droht zur Zeit auch die Streichung der Präventionsgelder des Bundes. Doch die vielen Menschen «denen die Kontrolle (über ihren Alkoholkonsum) zu entgleiten droht, brauchen fachgerechte Unterstützung», schreibt das Blaue Kreuz. Der neue Präsident ist entschlossen, sich dafür in Bern zu engagieren.

Webseite:
Suchtprävention Blaues Kreuz

Zum Thema:
Debatte um Koma-Trinker: Wer säuft soll zahlen, oder doch nicht?

Datum: 30.10.2013
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Blaues Kreuz / Livenet

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