Banker in den Niederlanden müssen sich künftig vor Gott oder ihrem eigenen Gewissen zu ethischem Verhalten verpflichten. Die Finanzmanager sollen ähnlich wie Ärzte einen Eid ablegen, mit dem sie die Einhaltung berufsethischer Standards versprechen.
«Ich schwöre, dass ich mein Bestes tun werde, um das Vertrauen in den Finanzsektor zu erhalten und auszubauen. So wahr mir Gott helfe!» lautet die Eidesformel, die ab der zweiten Jahreshälfte 2014 alle 90'000 Angestellten der Finanzdienstleistungsbranche ablegen müssen. Die Vorstände sind bereits seit Ende 2013 dazu verpflichtet.
Religiöser Bezug auf freiwilliger Basis
Auf Wunsch der Banker kann die religiöse Bekräftigung «So wahr mir Gott helfe» weggelassen werden, schreibt das christliche Nachrichtenportal «idea.de». Banker, die den Eid brechen, sollen auf «schwarze Listen» kommen, werden mit Geldstrafen belegt oder entlassen. Die Geldinstitute haben ein Jahr Zeit, um die Disziplinarmassnahmen umzusetzen, sagt der Vorsitzende des Niederländischen Bankenverbands, Chris Buijink.
Vertrauen in Finanzbranche ist geschrumpft
Durch Finanzmanipulationen, die 2008 zu einer weltweiten Bankenkrise führten, ist das Vertrauen in die Branche weitgehend geschwunden. Mit Rettungspaketen in Milliardenhöhe mussten einzelne Finanzinstitute gerettet werden. In den Niederlanden musste unter anderem die Rabobank-Gruppe im Oktober letztes Jahr 774 Millionen Euro Strafe für die Beteiligung an globalen Zinsmanipulationen zahlen. Der Anteil der 16,8 Millionen Niederländer, die dem Bankensektor vertrauen, ist von 90 Prozent im Jahr 2008 auf jetzt 34 Prozent geschrumpft.
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