Türkische Menschenrechtsaktivisten haben am Donnerstag, 24. April in Istanbul an den Beginn des Völkermords an den Armeniern vor 99 Jahren erinnert.
Armenier werden im April 1915 von osmanischen Soldaten aus Karphert in ein Gefangenenlager im nahen Mezireh geführt.
Mehrere türkische Verbände, die sich in einer «Plattform zum Gedenken an den armenischen Völkermord» zusammenschlossen, fordern zum Jahrestag die Anerkennung des Genozids durch die Türkei. Am Morgen versammelten sich Teilnehmer einer Kundgebung am Istanbuler Bahnhof Haydarpasa, wo im Jahr 1915 die Deportation der Armenier begann. Nach der Kundgebung führte die Plattform für den Abend eine Veranstaltung in der Istanbuler Innenstadt durch. Diese war nach anfänglichem Zögern von den Behörden genehmigt worden.
Zudem wurde bei einem Friedhofsbesuch des armenischstämmigen Wehrpflichtigen Sevag Sahin Balikci gedacht, der am Armenier-Jahrestag im Jahr 2011 von einem Kameraden erschossen worden war. Auch im südostanatolischen Diyarbakir war eine Gedenkkundgebung geplant.
Mit der Deportation von Armeniern vom Bahnhof Haydarpasa begann am 24. April 1915 die Vertreibung der Volksgruppe. Bei Massakern und Todesmärschen starben bis zu eineinhalb Millionen Menschen. Armenien, andere Länder und viele Historiker stufen die Verbrechen als Völkermord ein, was die Türkei zurückweist. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sprach am Vortag des Jahrestags den Opfern der Massaker des Jahres 1915 erstmals offiziell sein Beileid aus. Er betonte, die Vertreibung der Armenier sei «unmenschlich» gewesen.
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