Auf die Sinnfragen eingehen

Uni Basel bietet Masterstudium in «Spiritual Care» an

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Auf die Initiative von Chefarzt Hans-Florian Zeilhofer und der Theologin Christa Gäbler bietet die medizinische Fakultät der Uni Basel ab Herbst einen berufsbegleitenden Studiengang in «Spiritual Care» an.

Hans-Florian Zeilhofer, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie am Universitätsspital Basel, erlebt es immer wieder: Patienten mit einem Tumor stellen die Frage nach dem Sinn des Lebens. Doch in der normalen medizinischen Ausbildung sei für solche Fragen kein Platz vorgesehen. Doch das soll sich ändern. Damit auch ein Chirurg in Zukunft auf Sinnfragen eingehen kann, hat er die Initiative ergriffen. Zusammen mit der Theologin Christa Gäbler und dem Mediziner Christoph Leiggener hat er den berufsbegleitenden Studiengang mit Masterabschluss (MAS – Master of Advanced Studies) in Spiritual Care konzipiert. Er ist sich bewusst: Spiritualität ist eine Ressource. «Es ist wissenschaftlich belegt, dass sie einen Einfluss auf das Wohlbefinden des oder der Kranken hat», so Zeilhofer gegenüber der Reformierten Presse (RP) vom 6. Juni 2014.

Basel in der Vorreiterrolle

Basel wird damit die erste europäische Uni sein, die einen MAS in Spiritual Care anbietet. Allerdings ist mit Spiritualität nicht unbedingt eine christliche gemeint. Zellhofer stellt eine allgemeine Angst vor Missionierung in der Gesellschaft fest und betont daher, diese müsse nicht unbedingt einen christlichen Hintergrund haben. Auch die kirchliche Seelsorge habe ja heute nicht mehr das Ziel, die Betreuten zu bekehren, begründet er diese Haltung. Auch die Theologin Christa Gäbler betont, die religiöse Identität der Hilfsbedürftigen bleibe bei Spiritual Care unangetastet. Man wolle aber auch nicht in irgendein religiöses Schamanentum abgleiten. Daher müssten die Studierenden nebst medizinischen, pflegerischen oder sozialberuflichen Erfahrungen auch einen Hochschulabschluss mitbringen.

SGM-Chefarzt René Hefti angenehm überrascht

Dass Spiritual Care im Trend liege, begründet Gäbler unter anderem mit einem Kongress zum Thema Ende Mai in Malta. Er wurde vom Forschungszentrum für Gesundheit und Spiritualität der Klinik SGM in Langenthal unter der Leitung von René Hefti organisiert. Sie verweist auch auf die Bemühungen des Unispitals Lausanne und des Lehrgangs für Palliative und Spiritual Care der Reformierten Landeskirche Aargau. René Hefti selbst gab sich gegenüber Livenet angenehm überrrascht von der Leistung des Basler Teams, das «mit hohem Engagement und in kürzester Zeit einen Masterstudiengang auf die Beine gestellt» hat, welcher von der medizinischen Fakultät gutgeheissen wurde.

Zum Thema:
Spiritualität in der Medizin: Ein neuer Forschungszweig verschafft sich Bahn
Alternative zur Suizidhilfe: Spiritual Care an der Uni Zürich rückt näher
Wie man von Sterbenden das Leben lernt

Datum: 25.06.2014
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / RP

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