Trump: «Jedes Kind ist ein kostbares Geschenk von Gott»
Als erster regierender Präsident sprach Donald Trump per Videoübertragung zur Protestveranstaltung «Marsch für das Leben». Das Leben sei «das grösste Wunder von allen». Er forderte den Senat auf, einem Anti-Abtreibungsgesetz zuzustimmen.
Donald Trump sprach als erster US-Präsident im Amt zum «Marsch für das Leben».
Donald Trump hat sich am Freitag als erster regierender US-Präsident in einer Live-Schaltung an den «March for Life» («Marsch für das Leben») gewandt. Dies ist die weltweit grösste Protestveranstaltung gegen Abtreibung. «Während meiner Amtszeit werden wir immer das allererste Recht der Unabhängigkeitserklärung verteidigen, und das ist das Recht auf Leben», sagte der Republikaner und erhielt Applaus. Seine Rede wurde aus dem Rosengarten des Weissen Hauses zu den tausenden Zuhörern bei der National Mall in Washington D.C. übertragen.
«Das grösste Wunder von allen»
Donald Trump mit einem Mädchen, das von Down-Syndrom betroffen ist.
Der «Marsch für das Leben» sei «eine Bewegung, die aus Liebe geboren wurde». Die Beteiligten liebten ihre Familien, ihre Nachbarn, die Nation, und «jedes Kind, geboren und ungeboren, weil Sie glauben, dass jedes Leben heilig ist, dass jedes Kind ein kostbares Geschenk von Gott ist».
Durch den Einsatz der Aktivisten hätten zehntausende Amerikaner geboren werden und ihre «vollen gottgegebenen Möglichkeiten erreichen» können. Trump und die Unterstützer schützten «die Heiligkeit des Lebens und die Familie als Grundlage unserer Gesellschaft». Diese Bewegung könne aber nur «mit dem Herzen, der Seele und dem Gebet der Menschen Erfolg haben». Das Leben sei «das grösste Wunder von allen».
Trumps Pro-Life-Einsatz
Die USA seien eines der wenigen Länder, das Schwangerschaftsabbrüche nach der 20. Woche zulassen. Trump bezeichnete auch solche Abtreibungen als «falsch» und forderte, dies «muss sich ändern». Anfang Oktober beschloss das US-Repräsentantenhaus eine Verschärfung des Abtreibungsrechts. Die Kammer stimmte für ein Abtreibungsverbot nach der 20. Schwangerschaftswoche in den allermeisten Fällen. Der Präsident rief den Senat auf, dieses Gesetz zu beschliessen und es zur finalen Unterzeichnung Trump zukommen zu lassen.
Trump hob während der neunminütigen Rede seinen Pro-Life-Einsatz hervor. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte er im vergangenen Januar per Dekret die Verwendung von Steuergeldern für Abtreibungen massiv eingeschränkt: Entwicklungshilfe dürften künftig nur noch solche ausländischen Organisationen erhalten, die keine Abtreibungen durchführen oder für deren Legalität Lobbyarbeit leisten. Damit entfielen beispielsweise Zahlungen an die Gruppe «Planned Parenthood International». Das Dekret wird «Mexico-City-Erlass» genannt, da es dort bei einer UN-Konferenz 1984 von Präsident Ronald Reagan eingeführt wurde.
Im vergangenen Jahr sprach Vizepräsident Mike Pence beim «Marsch für das Leben». Dieses Jahr sagte er einführende Worte, bevor Trump ans Mikrofon trat. Der Vize bezeichnete Trump als den Präsidenten in der Geschichte Amerikas, der sich am meisten «pro-life» und damit gegen Abtreibung einsetze. Das Motto des 45. Marsches dieses Jahres war «Love Saves Lives» – «Liebe rettet Leben».
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