Frauen zu Brutkästen degradiert?

«Leihmutterschaft ist Menschenhandel»

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Mit der zunehmenden Öffnung von «Ehe» für gleichgeschlechtliche Paare werden auch Forderungen nach der Leihmutterschaft immer lauter. Ein deutsches «Aktionsbündnis für Ehe & Familie» hat am 7. März dazu eine Dokumentation erstellt.

Der Film unter dem Titel «Geliehene Bäuche – Gekaufte Kinder: Big Business Leihmutterschaft» wurde am 7. März veröffentlicht. Das deutsche «Aktionsbündnis für Ehe & Familie – Demo für alle» will so auf die Ausbeutung von Frauen und Kindern durch Praxis der Leihmutterschaft aufmerksam machen, die weltweit am zunehmen sei, wie der Informationsdienst «idea Deutschland» mitteilte. Leihmutterschaft und Eizellspende sind in Deutschland und in der Schweiz derzeit verboten. Es würden jedoch vermehrt Stimmen laut, die eine Legalisierung fordern, beispielsweise, um gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Frauen werden zu Brutkästen degradiert

Leihmutterschaft sei «als Geschäftsmodell in Kalifornien entstanden», stellt im Film der deutsche Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera fest. Nach seiner Einschätzung bestehe bei Kindern, die in Leihmutterschaft heranwachsen, eine grosse Wahrscheinlichkeit für psychische Probleme bis hin zu schwerwiegenden psychischen Störungen oder Suizidgedanken. Die Frage nach der Herkunft werde oft nicht beantwortet; so werde dem Kind «ein Grundrecht entzogen – zugunsten einer Ideologie und eines Fortpflanzungswunsches reproduktionsunfähiger Menschen.»

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Birgit Kelle
Für die Buchautorin und Publizistin Birgit Kelle ist Leihmutterschaft die «schlimmste Form, Frauen zu degradieren», da sie zum Brutkasten gemacht würden. Es werde auch nie über die Perspektive des Kindes geredet. So komme es vor, dass Frauen ihr Kind nach der Geburt nicht haben wollten – beispielsweise, weil es behindert war. Für Kelle ist das «widerwärtig»: «Hier werden Kinder behandelt, als seien sie ein Auto, das ich in Übersee bestelle mit einer bestimmten Ausstattung. Und wenn dann ein Kratzer im Lack ist, dann lasse ich das zurück in der Fabrik.»

Menschenhandel?

Wie die Geschäftsführerin des Instituts für Medizinische Anthropologie und Bioethik, Susanne Kummer, erklärt, sei es üblich, dass Agenturen wirtschaftlich schlecht gestellte Frauen in entlegenen Regionen als Leihmutter rekrutierten. Diese angeworbenen Frauen müssten sich dann in vielen Fällen vertraglich dazu verpflichten, bestimmte Nahrungsmittel während der Schwangerschaft zu meiden oder das Kind sogar abtreiben zu lassen, wenn es behindert ist. Diese Praxis des Kinder- bzw. Menschenhandels missachte die Würde von Frau und Kind: «Wir fallen in ganz archaische Muster zurück, kombiniert mit Hightech», so Kummer.

Zur Dokumentation:
Geliehene Bäuche - Gekaufte Kinder: Big Business Leihmutterschaft

Zum Thema:
Leihmutterschaft: Mit Vorzeigepaaren zur Akzeptanz?
Medizinethikerin: Gegen Lobbyismus für Leihmutterschaft
SRF-Arena zu «Ehe für alle»: Wenn man nur verlieren kann und doch irgendwie gewinnt

Datum: 12.03.2019
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / idea D

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