«Zu viele in der Dritten Welt»

Bernie Sanders: Klimawandel mit Abtreibung bekämpfen

Bernie Sanders, einer der führenden Kandidaten der Demokraten bei den US-Präsidentschaftswahlen für 2020, brachte Abtreibung, Geburtenkontrolle und Klimawandel in Verbindung.

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Bernie Sanders
Während einer CNN-Diskussion über den Klimawandel erklärte Sanders, er würde steuerfinanzierte Programme unterstützen, die Frauen in Drittweltländern Abtreibungen und Geburtenkontrolle ermöglichen, um die Klimakrise zu bekämpfen.

«Die menschliche Bevölkerung hat sich in den letzten 50 Jahren mehr als verdoppelt. Der Planet kann dieses Wachstum nicht verarbeiten», erklärte Sanders. «Frauen zu befähigen und jedermann zu erziehen, das Bevölkerungswachstum abzubremsen, scheint mir sinnvoll zu sein. Wären Sie mutig genug, dieses Thema zu diskutieren und es in der Klimadiskussion zu einem zentralen Thema zu machen?» Und er beantwortete die Frage gerade selbst: «Die Antwort ist Ja – und sie hat alles zu tun mit der Tatsache, dass in den USA die Frauen das Recht zur Kontrolle über ihren eigenen Körper haben und selbst über ihre Fortpflanzung zu entscheiden.»

«Absolut furchteinflössend»

Pro Life-Unterstützer nannten Sanders' Antwort «furchteinflössend». Staatsanwältin Jenna Ellis gegenüber CBN News: «Die Demokraten setzen ein politisches Interesse buchstäblich über das Leben von Millionen von Kindern. Es ist so oberflächlich dem menschlichen Leben gegenüber, dass Bernie Sanders und die Demokraten sagen, dass wir wegen des Klimawandels Abtreibung fördern und junge Mütter ermutigen sollen, ihre Kinder buchstäblich zu ermorden.»

CNN-Moderatorin S.E. Cupp nannte die Bemerkungen von Bernie Sanders geradezu «eugenisch». Eugenik oder «Erbgesundheitslehre» bezeichnet die «Anwendung … der Erkenntnisse der Humangenetik auf die Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik bzw. den Gen-Pool einer Population mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrössern (positive Eugenik) und den negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern (negative Eugenik)» (Wikipedia). «Wenn man Bevölkerungskontrolle durch Abtreibung zum Zweck der Klimakontrolle diskutiert, redet man über Eugenik», twitterte Cupp. Andere Kommentare auf den Sozialen Medien doppelten nach: «Bernie … hat Kinder in der Dritten Welt als problematisch erklärt.»

Der Faktencheck

Die Annahme, dass die Anzahl der Menschen und der Kinder in der Welt linear und auf unerträgliche Ausmasse steigen wird, ist in Wirklichkeit durch die Fakten längst überholt. Im Lauf der letzten 50 Jahre ist die weltweite Durchschnittszahl der Kinder, die eine Frau zu Welt bringt, von 5 auf 2,5 gefallen. «Die überwiegende Mehrheit der Milliarden Menschen, die ihre extreme Armut hinter sich lassen konnten, entschied sich dafür, weniger Kinder zu haben. Sie benötigten nicht mehr die Grossfamilie und die Arbeitskraft zahlreicher Kinder, um die familiäre Landwirtschaft betreiben zu können», schreibt Hans Rosling in seinem Bestseller «Factfulness». «Männer wie Frauen bekamen Zugang zu Bildung und begannen, besser ausgebildete und besser ernährte Kinder haben zu wollen, und weniger davon zu haben, war die offensichtliche Lösung.»

Rosling kommt zum Schluss: «Jedenfalls hat die globale jährliche Anzahl an Geburten bereits aufgehört, weiter anzusteigen, was bedeutet, dass die Phase des schnellen Bevölkerungswachstums bald vorbei sein wird. Wir erreichen gerade 'Peak Child', die maximale globale Kinderzahl.»

Zum Thema:
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Datum: 09.09.2019
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch / CBN News

Kommentare

Dass ein Herold der Linken im Zeichen des Umweltschutzes eugenische Ideen aufbringt, zeigt, dass weder die politische Linke noch Rechte ein Monopol auf Unmenschlichkeit hat (siehe auch Abtreibungskampagnen). Jedoch: Ist der weltweite Durchschnittswert des Bevölkerungswachstums wirklich hilfreich, auch für Afrika? Nicht irgendwer, sondern die UNO veröffentlicht diese Zahlen: Afrika liegt mit 4,4 Kindern pro Frau deutlich über dem weltweiten Schnitt von 2,5. Damit prognostiziert die UNO bis 2050 eine Verdoppelung von Afrikas Bevölkerung auf 2,5 Milliarden. Sind diese Zahlen falsch? Eine gesunde Entwicklung liegt im ureigenen Interesse Afrikas, ganz abgesehen vom Klimaschutz.

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