«Wir wollen das Thema nicht auf die lange Bank schieben»
Florian Wüthrich (links) mit Philipp Roth (Mitte) und Christa Gasser im Livenet-Talk (Bild: Livenet)
Da
Probleme mit Pornografie durch Covid alles andere als abgenommen haben, wurde
entschieden auch 2021 eine Porno-frei Konferenz zu machen. Philipp Roth und
Christa Gasser geben Einblick im Livenet-Talk.
Philipp Roth begleitet Menschen, die von ihrer Pornosucht
frei werden wollen. Er ist auch Leiter der Porno-frei Konferenz, welche am 25.
September 2021 (vor Ort und online) stattfindet. An der Konferenz wird unter
anderem auch Christa Gasser mit ihrem Ehemann Wilf ein Referat halten. Im
Livent-Talk sprechen die beiden über den anstehenden Anlass und auch grundsätzlich
über das Thema.
Wieso sollte jemand von Pornografie frei werden?
Nachdem 2019 die erste Porno-frei Konferenz
durchgeführt wurde, war Philipp berührt von den vielen Rückmeldungen. «Zwei
Jahre später sind wir wieder da», sagt er und ist von der Notwendigkeit überzeugt,
über dieses Thema zu sprechen.
Es gibt Leute, die sagen, Christen wollen mit
einem Verbot von Pornografie den Menschen nur die Freude nehmen. Christa meint
dazu: «Wer so etwas sagt, hat noch nicht erfahren, wie erfüllend das Ausleben
der Sexualität ohne die Prägung durch die Pornografie sein kann.» Der Titel des
Referats von Christa und Wilf Gasser ist «Sex zwischen Wolke 7 und dem Sumpf».
«Es ist unser Herzensanliegen, dass wir Richtung Himmel unterwegs und uns
gleichzeitig bewusst sind, dass wir ständig am lernen sind.» Es gehe um die
Haltung, gemeinsam unterwegs zu sein. «Wir erleben immer wieder, wie Einzelne
und Paare Schritte gehen und lernen, was gute Sexualität bedeuten kann.»
Ein gesunder Umgang mit der Sexualität
Bei der Porno-frei Konferenz geht es nicht
einfach darum, sich den Pornokonsum weg zu trainieren. Vielmehr soll zu einem
gesunden Umgang mit der Sexualität gefunden werden. Christa führt aus: «Je
besser wir uns als Person kennen, als Frau und als Mann und je besser wir
wissen, welche Wirkung die pornografischen Reize auf uns haben, desto einfacher
ist es zu wissen, was uns gut tut.»
Philipp spricht über die Prägungen von
Pornokonsum. Dieser formt unsere Identität. «Mit meinen Kindern muss ich
bereits sehr früh über das Gute der Sexualität sprechen, damit nicht das
andere, welche auf vielen Kanälen zu ihnen kommt, Überhand hat.»
Spannende Referenten
An der Konferenz wird auch die ehemalige
Pornodarstellerin Brittni De La Mora sprechen. «Sie spricht sehr ehrlich und
eindrücklich darüber, was hinter der Kamera, in der Schattenwelt, läuft und in
welche Abhängigkeiten und Gebundenheit dies führt.» Philipp ist überzeugt, dass
der Augenöffner über die reale Welt der Pornografie sehr erhellend sein kann.
«Wenn du in deiner Sünde weiter verharrst, stirbt deine Seele allmählich.» Mit solchen
Worten macht Brittni auf die zerstörerische Wirkung von Pornografie aufmerksam.
Die Sessions der Konferenz sprechen die
verschiedenen Umstände an, in welchen Menschen mit Pornografie in Berührung
stehen. Sei es für Menschen in Abhängigkeiten oder für Eltern, die ihren
Kindern zur Seite stehen wollen – das Thema soll auf verschiedenen Ebenen
besprochen werden. «Wir wollen auch zeigen: Es gibt Hilfe», ergänzt Philipp.
Ein aktuelles Thema, ein verdrängtes Thema
Philipp erklärt die aktuelle Situation: «Leute
sind heute so stark mit den Covid-Themen beschäftigt, dass sie sich fast nicht
mehr mit dem Thema Pornografie auseinandersetzen mögen.» Doch genau jetzt leiden
viele an Pornografie. Deshalb wurde entschieden, trotz all der anderen Themen
die Porno-frei Konferenz in diesem Jahr durchzuführen. «Natürlich kann man
nicht an allen Themen gleichzeitig schaffen», sagt er. Es gebe aber viele, die
aktuell von Pornografie betroffen sind und diese Menschen wollen sie abholen.
«Wir wollen das Thema nicht auf die lange Bank schieben.»
Sehen Sie sich hier den Livent-Talk zur Porno-frei Konferenz an:
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