Advent
2021 – das wird durch die Corona-Pandemie wieder anders als gewohnt. So belastend die
Beschränkungen für viele sind, liegt darin auch eine grosse Chance.
Die
Adventszeit wird auch dieses Jahr wieder anders sein: keine Weihnachtsmärkte und auch keine
Feiern in Betrieben, Schulen, Kitas, Vereinen und Kirchengemeinden. Und
schliesslich auch kaum Treffen mit anderen bei Kerzenlicht, Keksen und Tee.
All das findet in diesem Jahr nicht statt. Ist für viele die Zeit vor
Weihnachten sonst besonders anstrengend und randvoll mit Terminen, dürfte das
dieses Jahr erneut ganz anders aussehen.
Der
eigentliche Sinn von Advent
Es soll
hier nicht vergessen und auch verharmlost werden, dass viele Menschen in Zeiten
von Corona extremen Belastungen ausgesetzt sind und wirklich leiden: von
existentiellen Fragen bis hin zu Belastungen bei der Verantwortung für Kinder und
Eltern, Einsamkeit oder Krankheit.
Jenseits
dessen könnte aber die Adventzeit in diesem Jahr wieder mehr dem entsprechen, was sie
eigentlich sein soll: eine Zeit, stille zu werden und sich darauf
vorzubereiten, dass Jesus kommt.
Im
Vermeiden sind viele spitze
Wir haben
so unsere Mittel und Wege, wie wir uns selbst – dem, wie es uns geht und was in
unserem Inneren so «abgeht» – und Jesus aus dem Weg gehen. In diesem Jahr wird
es schwieriger, vor sich und vor Jesus wegzulaufen. Wobei es vielleicht weniger
ein aktives Wegrennen ist, sondern eher sich ein Sich-Darum-Herumdrücken und Ablenken.
Ehrlich
sein vor Jesus
Mehr als
sonst haben wir – je nach Situation – die Chance, nicht der Geschäftigkeit
nachzugehen, sondern stille zu werden und Jesus zu suchen.
Wann
haben Sie das letzte Mal nicht nur an Ihre Sorgen und Ängste gedacht, sondern
sie auch wirklich vor Jesus hingelegt und sie – mindestens versucht –
loszulassen? Wann sind Sie zuletzt mit Ihrem schweren Herzen nicht nur zu Jesus
gekommen, sondern haben es ihm ganz heftig und ehrlich ausgeschüttet und
dabei kein Blatt vor den Mund genommen?
Jesus
wird zu Ihnen sprechen
Wenn Sie ganz
ehrlich zu Jesus kommen, werden Sie erleben, dass er da ist und früher oder
später auch zu Ihnen spricht. Mit «sprechen» ist kein
hörbares Reden gemeint, aber sie werden mit einem Mal einen Gedanken oder ein
inneres Bild haben, bei dem Sie wissen: Das kommt nicht von mir. Das ist Jesus.
Die Psalmen, eine Liedsammlung in der Bibel, sind voll von Beispielen, wie
Menschen in ihrer Not Gottes Reden gehört und Hilfe erlebt haben.
Besonders
die Menschen, die sehr aktiv und pflichtbewusst sind, brauchen den Hinweis,
dass Jesus zu begegnen nicht heisst, ich mache kurz Stopp, setzte ihn ins Bild
über das, was gerade so läuft, und mache dann wieder weiter «mein Ding».
«Nur eines aber ist wirklich wichtig und gut»
Jesus erlebte einmal, als er zu Gast war, dass es um die Frage von
Aktivität und Ruhe, geschäftiges Tun oder Stillewerden ging. Jesus war bei den drei Geschwistern Lazarus, Maria und Marta zu Gast. Während Marta damit
beschäftigt war, es für Jesus möglichst angenehm zu machen, sass Maria bei
Jesus. Marta beschwerte sich daraufhin bei Jesus, er solle Maria auffordern, ihr
bei der vielen Arbeit zu helfen. Jesus aber antwortete ihr: «Marta, Marta, du
bist um so vieles besorgt und machst dir so viel Mühe. Nur eines aber ist
wirklich wichtig und gut! Maria hat sich für dieses eine entschieden, und das
kann ihr niemand mehr nehmen.» (Die Bibel, Lukas-Evangelium, Kapitel 10, Verse
41 und 42)
Advent unter anderem Vorzeichen
In diesem
Sinne wünsche ich Ihnen einen besonders ruhigen Advent. Eine Zeit, in der es
Ihnen gelingt, Jesus ganz ehrlich zu sagen, was Sie beschäftigt und beschwert.
Ich wünsche Ihnen einen Advent nicht unter dem Vorzeichen von Corona, sondern unter
dem Vorzeichen Ihrer Entscheidung, einem Entschluss, wie ihn Maria damals
gefasst hat. Sie entschied sich für das, was wichtiger ist.
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