60. Welt-Lepra-Tag

Schweizer bieten Lepra die Stirn

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Das Wirken von Mahatma Gandhi wird mit dem Welt-Lepra-Tag gewürdigt, nun folgt bereits die sechzigste Ausgabe. In Europa längst ausgerottet, ist Lepra weltweit ein Problem geblieben. Inzwischen ist die Krankheit aber heilbar.

Noch heute werden manchenorts Leprabetroffene stigmatisiert. Früher wurden sie per Gesetz aus der Gesellschaft verbannt. Und während behauptet wurde, die Erkrankten seien von einem Fluch der Götter getroffen worden, stellte sich Mahatma Gandhi an die Seite der Betroffenen. Er sagte: «Fürsorge für Leprakranke verwandelt frustrierenden Alltag in erfülltes Dasein.» Ihm zu Ehren wurde der Welt-Lepra-Tag 1954 eingeführt und seither immer am letzten Sonntag im Januar begangen.

Schweizer Arzt als Engel im Niger

Seit dem Jahr 2010 arbeitet der Chirurg Jean-François Negrini (50) aus der Schweiz in Niger, wo ein neues orthopädisches Kinderspital eröffnet wurde. Zuvor praktizierte Negrini acht Jahre in einem Lepra-Spital in Bangladesch. Kürzlich operierte der unermüdliche Arzt während zwei Wochen in Bangladesch, rund sechzig Menschen erhielten dadurch eine bessere Gesundheit.

Schweizer Firma kämpft gegen Lepra

Der Schweizer Pharmariese Novartis gibt die Antibiotika-Behandlung, welche die Krankheit stoppt, weiterhin kostenlos ab. Die Kosten bis ins Jahr 2020 betragen rund zwanzig Millionen Schweizer Franken, dazu kommen rund 2,2 Millionen Franken, welche die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die Logistik benötigt. Das Verteilen übernehmen Regierungen und NGOs, wie etwa die Lepra-Mission, die verantwortlich sind, dass die Medikamente bei den Betroffenen ankommen.

1905 gegründet

2013 ist die Lepra-Mission unter anderem in Indien vertreten, wo die höchste Anzahl Erkrankter lebt. Daneben finden hauptsächlich Engagements statt in Bangladesch, DR Kongo, Nepal und Niger. Der Lepra-Mission Schweiz wurde 1905 gegründet und trägt mehrere Spitäler, Gesundheits- und Wiedereingliederungszentren mit.

Alle zwei Minuten eine Ansteckung …

Lepra trifft fast ausschliesslich arme Menschen in der Dritten Welt. Jährlich stecken sich laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ungefähr 250‘000 Menschen neu mit der Krankheit an, also rund alle zwei Minuten ein neuer Fall. In jedem zehnten Fall ist ein Kind betroffen. Da Lepra zwischen 5 und 20 Jahren braucht, bis sie ausbricht, sind Kleinkinder nicht betroffen.

Fast drei Millionen leben aufgrund dieses Übels mit Verstümmelungen. Die Folge ist noch grössere Armut, weil Betroffene wegen der Behinderung nicht mehr arbeiten können und von ihrer Familie geächtet werden.

… alle zehn Minuten eine Heilung

Mittlerweile erfährt im Schnitt ungefähr alle zehn Minuten eine Person Heilung. Obschon Lepra heilbar ist, bleiben die bereits vorhandenen Behinderungen. Bei einem geschädigten Nervensystem kommt etwa das verlorene Gefühl in den Händen oder Füssen nicht mehr zurück. In Zentren der Lepra-Mission entwerfen die Betroffenen ihr Leben neu und lernen beispielsweise, einen Topf immer mit einem Schutz anzufassen, da sie mit ihren gefühllosen Fingern nicht bemerken würden, dass sie sich diese am heissen Metall verbrennen.

Stigma – eines der Hauptprobleme

Wegen dem Stigma versuchen Erkrankte oft ihr Leiden zu verbergen. Die Aufklärung und Besuche von medizinischen Teams ist hierbei äusserst wichtig, insbesondere da geheilte Personen zurück in die Dorfgemeinschaft kehren und zu tragenden Stützen in ihren Familien werden.

Webseite:
Lepra-Mission Schweiz

Zum Thema:
Manchmal wurde ich einfach ignoriert

Datum: 26.01.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Lepra-Mission Schweiz

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