König von Togo in Israel

«Ich will mit meinem Volk an der Klagemauer 'Schema Israel' rufen»

König Ayi, König von Togo, besuchte am Wochenende Israel und stellte eine aussergewöhnliche Anfrage: Er wünscht, dass der jüdische Staat sein Volk als verlorenen Stamm Israels anerkennt.

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König von Togo in Israel
König Ayi macht einen langen Stammbaum zu einer der ältesten Königtümer Afrikas geltend. Heute kommt ihm symbolische Bedeutung zu, da Togo nicht mehr monarchisch geführt wird. Der König, der unter orthodoxen Juden seit Längerem bestens bekannt ist, traf David Azulai, den Minister für religiöse Angelegenheiten. Dieser hielt gegenüber dem afrikanischen Würdenträger fest, dass das israelische Chefrabbinat wie gewohnt überprüfen müsse, ob es sich um Nachkommen Israels handle.

«Es gibt keine Religion, die mir so nahe am Herzen ist»

Gegenüber dem orthodoxen News-Portal «Kikar Hashabbat» erklärte König Ayi: «Ein Land, das Gott nicht anerkennt und das keine Religion hat, ist ein Land, das nicht weiss, wohin es geht. Das kann ich als Religionsprofessor sagen.» Und weiter: «Es gibt keine Religion, die mir so nahe am Herzen ist wie das Judentum.» Sein Wunsch sei es, «zum nächsten Laubhüttenfest an die Klagemauer zu kommen und 'Schema Israel' zu rufen.» Dies ist Teil eines Gebets.

Einst hatte er in den USA am heutigen «Washington Bible College» studiert. 1994 wurde er zum König gekrönt. Er ist der erste afrikanische König, dessen Zeremonie in Amerika über die Bühne ging.

Jüdische Bräuche eingehalten

Auf die Frage, wie er sein jüdisches Erbe entdeckt habe, erinnert er sich: «Unsere Lehrer in Togo unterrichteten uns, dass wir Juden sind. Bevor Togo eine Republik wurde, war das Königreich bekannt als 'das jüdische Königreich von Westafrika'. Unsere Gründerväter kamen vor mehr als 2000 Jahren nach Togo.»

Der König machte überdies geltend, dass sein Volk während langer Zeit jüdisch-biblische Bräuche beibehalten habe; unter anderem das Gesetz der koscheren Speisen. So werde beispielsweise nicht Milch und Fleisch gleichzeitig gegessen. Oder auch die Beschneidung am achten Tag und das Halten des Sabbath machte Ayi geltend.

«Von weither zurückkehren»

Weiter betonte er, dass alle Könige und Königinnen Afrikas sehen müssten, «was der Gott Israels getan hat». Skepsis betreffend der jüdischen Abstammung der Togolesen beantwortet König Ayi damit, dass jeder Zweifler die Torah lesen müsse.

«Dort steht, dass die verlorenen Stämme hinter dem Fluss Sambation zu finden sind.» Hinter dem legendären «Sabbat-Fluss» sind nach rabbinischer Überlieferung die zehn verlorenen Stämme zu finden, die einst durch die Assyrer vertrieben worden sind. «In den letzten Tagen werden alle Juden auf der ganzen Welt von weither nach Israel zurückkehren.»

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Datum: 19.05.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel Today

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