Bürgerkrieg in Zentralafrika

Versöhnung im Kriegsgebiet

Eine Gebetskonferenz und das Engagement von unerschrockenen Christen Zentralafrikas trägt Früchte: Rebellenführer haben sich im Kriegsgebiet des Landes versöhnt.

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Pastor Richard wirkte als Katalysator für den Frieden im Kriegsgebiet von Zentralafrika.
Seit Anfang 2013 tobt in der Zentralafrikanischen Republik ein Bürgerkrieg. Zahlreiche Menschen sind den Kämpfen bereits zum Opfer gefallen. Wer die Möglichkeit hat, verlässt das Land. Einige Christen stehen aber mutig auf.

Gebetskonferenz für Frieden und Versöhnung

Vom 26. März bis 1. April 2018 fand in Bangui, der zentralafrikanischen Hauptstadt, eine Osterkonferenz statt. Das Ziel war, für Versöhnung zwischen den Rebellengruppen zu beten und für Frieden im Land einzustehen. Die Konferenz war geprägt von verschiedenen ausländischen Rednern. Zahlreiche Lobpreisteams führten die Besucher in die Gegenwart Gottes. Die Konferenz wurde von Gemeinden aus verschiedenen Denominationen besucht. Viele nahmen für die Teilnahme eine Reise von bis zu einer Woche auf sich.

Pastor Richard, ein Bote des Friedens

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Lobpreis an der Gebetskonferenz
Einer der Besucher war Pastor Richard. Er lebt mitten im Kriegsgebiet und betreut auf dem Gelände der Gemeinde 8'000 Flüchtlinge. Aktiv setzt er sich für den Frieden ein und scheut dabei auch nicht den direkten Kontakt mit den Rebellen. Da er sich mehrmals bei Rebellenführern aufhielt, wurde er von gegnerischen Kämpfern als Feind erklärt und festgenommen. Nachdem er seine Aufgabe als Pastor und seine absolute Loyalität Gottes Wort gegenüber erklärt hatte, wurde er wieder frei gelassen. Mit der Zeit hatte er den Respekt der verschiedenen Rebellengruppen gewonnen.

Auf dem Weg zur Konferenz

Der Weg zur Gebetskonferenz führte Pastor Richard mit Ehefrau und zwei kleinen Kindern über 550 km direkt durch Kriegsgebiete. In den Hochburgen der beiden grössten Rebellengruppen legte er einen Stopp ein und verlangte ein Gespräch mit den jeweiligen Warlords. Er verkündigte ihnen die Friedensbotschaft von Jesus Christus und rief zum Frieden auf. Nach den kühnen Zwischenstopps traf Pastor Richard mit seiner Familie auf der Konferenz ein, wo er sich dem einheitlichen Gebet für Frieden anschloss.

Das unmöglich Scheinende geschieht

Zwei Tage nach der Konferenz wurde publik gemacht, dass der General einer Rebellenorganisation seinen Feind um Frieden gebeten hatte. Diese Nachricht erschien vielen Bewohnern des kriegsgeplagten Landes wie ein Wunder. Für die Christen ist es das konkrete Handeln Gottes auf ihre Gebete hin. Für Pastor Richard und zahlreiche andere Männer und Frauen, die für Friedensbemühungen ihr Leben aufs Spiel setzten, ist es die Frucht eines vom Glauben geprägten Lebens!

Der Einsatz geht weiter

An der Konferenz wurde über Versöhnung, Vergebung und Frieden gepredigt. Es ist das Anliegen der christlichen Leiter, dass die Teilnehmer die Botschaft aufnehmen und in ihrem Leben umsetzten. Die darauffolgenden Friedensbemühungen sind jedenfalls eine grosse Ermutigung. Zentralafrika braucht aber noch mehr mutige Männer und Frauen wie Richard, die aufstehen und dem herrschenden Hass mit dem Evangelium von Jesus Christus begegnen.

Zum Thema:
Republik Zentralafrika: Missionarische Einsätze wieder bedingt möglich
Republik Zentralafrika: Gemeindearbeit mit Risiko-Potenzial
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Datum: 12.05.2018
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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