Auszeichnung für Tony Rinaudo

Er bringt die Wüste zum Spriessen

Aktuell erreichen uns täglich Nachrichten zu den Nobelpreisen. Ein Mann, der dabei nicht fehlen darf ist Tony Rinaudo, obwohl er nur den «Alternativen Nobelpreis» entgegennehmen darf. In der Wüste bringt der Missionar lebensspendende Bäume zum Wachsen.

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Tony Rinaudo
Tony Rinaudo erhält den «Right Livelihood Award», auch «Alternativer Nobelpreis» genannt, für seine herausragende Bewaldung von Wüstengebieten in Afrika und anderen Kontinenten. Er ist Mitarbeiter beim christlichen Hilfswerk «World Vision».

Als der damals 24 Jahre junge Australier im Niger seine Missionstätigkeit aufnahm, begnügte er sich nicht mit dem Predigen schöner Worte, sondern suchte nach Lösungen, wie gegen Hunger und Armut angekämpft werden könnte. Die rücksichtslose Waldrohdung erzeugt grossflächige Wüstenbildung. So wurden dort im Jahr 1984 über eine Million Menschen Opfer einer brutalen Hungersnot.

Fruchtbare Wurzelbehandlung

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Der Missionar Tony Rinaudo erhält den «Alternativen Nobelpreis».
Kurz bevor der Missionar vollkommen resignierte, entdeckte er schlussendlich die Wiederaufforstung mittels übriggebliebener Wurzelstöcke.

Dies ebnete die Möglichkeiten von invasiver Wiederaufforstung im grossen Stil, die nun in über 25 Ländern angewendet wird und bereits hunderttausende Menschen vor dem Hungertod rettete.

Die Baumwurzeln speichern Feuchtigkeit im Boden und stoppen so die Erosion, die Blätter spenden Schatten, ernähren die Tiere und düngen den ausgemergelten Boden. Und übrige Zweige liefern Feuer- und Bauholz.

Mais in Afrikas Kornkammer

Die Methode «Natürliche Regeneration» wird vorwiegend in Afrika angewendet. Beispielweise konnten nur schon im Niger sechs Millionen Hektaren Land begrünt werden; ein Werk Rinaudos, welches sogar vom Weltall aus sichtbar ist, wie Satellitenaufnahmen vom Niger und Äthiopien zeigen. Laut dem «Weltressourcen-Institut Washington» ist es die grösste Umweltverbesserung Afrikas in den letzten 100 Jahren.

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Satellitenbilder-Vergleich 2005 vs. 2017: Die Waldfläche ist in den Jahren stark gewachsen.
Seit der Hungerkatastrophe 1984 war die Bevölkerung auf jährliche Lebensmittellieferungen angewiesen. Doch 2012 konnten die aktiven Bauern erstmals selbst Maisüberschüsse an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen verkaufen.

Traum einer grünen Welt

Der Agrarexperte Tony Rinaudo erklärt begeistert zu seiner Auszeichnung, die er am 25. November in Empfang nehmen darf: «Ich bin überglücklich, denn mein Traum von lebendigen, grünen Landschaften auf dieser Erde ist wieder ein Stück näher an die Wirklichkeit gerückt. Mir wurde jetzt die grosse Ehre zuteil, mit dem 'Right Livelihood Award' ausgezeichnet zu werden. Damit ergibt sich die fantastische Gelegenheit, die erfolgreiche Wiederaufforstungsmethode FMNR (farmer managed natural regeneration) weltweit bekannt zu machen und so kahle Regionen dieser Welt wieder zu begrünen.»

Den Right Livelihood Award («Alternativer Nobelpreis») mit Sitz in Schweden rief der schwedisch-deutsche Wissenschaftler und Philosoph Jakob von Uexküll (London) 1980 ins Leben. Die Auszeichnung wird an Personen, Organisationen und Repräsentanten sozialer Bewegungen vergeben, die sich mit praktischen Lösungen und Modellen für menschenwürdige Lebensweisen einsetzen.

 

Mehr über Tony Rinaudos Projekt erfahren:
World Vision's «Waldmacher»

Zum Thema:
Zur Hungerbekämpfung: Israelische Cybereinheit knackt Weizencode
Gegen Hunger und Armut: Christ lässt Afrika wieder grün werden
Dürrekrise in Ostafrika: Der Hunger in Afrika geht uns was an

Datum: 04.10.2018
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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