Sechs überzeugte Christen

«Richtungsweisende Entscheidung» in Trumps Kabinett

Im Kabinett von Donald Trump sitzen mehrere Christen und Juden. Auch zwei Botschafter des neuen US-Präsidenten deuten nach den Worten des Medienmagazins «pro» auf eine «richtungsweisende Personalentscheidung» hin.

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David Friedman, Nikki Haley, Ben Carson, Reince Priebus, Rex Tillerson, Rick Perry (v.l.n.r.)
In den vergangenen Tagen wurden Trumps designierte Kabinettsmitglieder vor dem US-Senat befragt. Unter ihnen sind mehrere überzeugte Christen. Das Medienmagazin pro stellt einige Regierungsmitglieder des 45. US-Präsidenten vor.

Minister, Generalstaatsanwalt und Stabschef

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Mike Pence

Mike Pence soll Trumps Vizepräsident werden. Er war bisher Gouverneur des Bundesstaates Indiana, ist langjähriger Parlamentarier im Repräsentantenhaus und beschreibt sich selbst als «evangelikaler Katholik». Der 57-Jährige gilt als klarer Gegner von Abtreibung und Stammzellforschung. Von ihm stammt das Zitat: «Ich bin ein Christ, ein Konservativer und ein Republikaner, und zwar in dieser Reihenfolge.» 2015 führte er in Indiana ein «Gesetz zur Wiederherstellung der Religionsfreiheit» ein, das beispielsweise Restaurantbetreiber vor Klagen schützte, wenn sie keine Homosexuellen-Hochzeit ausrichten wollen. Wegen massiver Diskussionen wurde das Gesetzt allerdings seither wieder entschärft.

Rex Tillerson ist der designierte Aussenminister und damit einer der wichtigsten Männer in Trumps Kabinett. Er stand von 2006 bis 2016 dem Erdölkonzern ExxonMobil vor. Seine Frau Renda und er sind Mitglieder der Nationalen Vereinigung kongregationalistischer Christlicher Kirchen. Der einflussreiche evangelikale Lobbist Tony Perkins kritisierte Tillerson öffentlich: Zum einen sollen über ExxonMobil Gelder an die Organisation Planned Parenthood, die Abtreibungen durchführt, geflossen sein. Zum anderen habe sich Tillerson dafür eingesetzt, bekennende Homosexuelle als Betreuer bei der Pfadfinderorganisation «Boy Scouts» zuzulassen. 

Rick Perry wird Trumps Energieminister. Der 66-Jährige ehemalige Gouverneur von Texas stammt aus einer methodistischen Kirche, besucht seit 2010 die evangelikale «Lake Hills Church» und liess sich 2014 in einem Fluss taufen. 2011 organisierte Perry einen Grossgottesdienst mit 30'000 Besuchern, bei dem gesungen und für die USA gebetet wurde.

Ben Carson wird Trumps Minister für Wohnungs- und Städtebau. Der ehemalige Konkurrent Trumps im Rennen um das Republikaner-Mandat ist Neurochirurg und Mitglied der freikirchlichen Siebenten-Tags-Adventisten. Er wurde weltweit bekannt, als er 2004 die am Kopf zusammengewachsenen Block-Zwillinge aus Lemgo (D) operierte. Seine Autobiografie «Begnadete Hände» wurde verfilmt. Carson erhielt 2008 die «Presidential Medal of Freedom», einen der beiden höchsten zivilen Orden der USA. Carson ist in den Medien der USA als Christ bekannt, der pointiert für seine Überzeugungen eintritt.

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Jeff Sessions
Jeff Sessions wird Generalstaatsanwalt. Der 70-Jährige Senator ist Methodist und engagierte sich in seiner Heimatgemeinde in Alabama. Er unterrichtete in der Sonntagsschule und vertrat seine Kirche als Delegierter bei einer Konferenz der Methodisten.

Der neue Stabschef Reinhold Richard «Reince» Priebus ist Anwalt, griechisch-orthodoxer Christ und gilt in seiner Gemeinde als «hingebungsvoller» und ernsthafter Gläubiger. Mit seiner Frau und einem anderen Ehepaar gründete er eine Bibellesegruppe für Ehepaare.

Trumps internationale Botschafter

Nikki Haley wird Trumps UN-Botschafterin. Sie wurde als Nimrata «Nikki» Randhawa geboren. Ihre indischen Eltern gehören der Glaubensgemeinschaft der Sikhs an. Heute ist sie Mitglied der Mt. Horeb United Methodist Church und spricht davon, wie wichtig ihr der Glaube an Jesus ist. Schon in ihrer ersten Senatsanhörung als designierte UN-Botschafterin kritisierte sie den anti-israelischen Kurs der Vereinten Nationen und erklärte, sie wolle dagegen vorgehen.

David Melech Friedman soll der neue US-Botschafter in Israel werden. Er ist orthodoxer Jude und spricht fliessend Hebräisch. Bisher war er als Anwalt und Berater für Trump tätig. Friedman sprach bereits von einer US-amerikanischen Botschaft in Jerusalem, obwohl diese noch in Tel Aviv liegt. In Kolumnen für die Zeitung Jerusalem Post und das Online-Portal Arutz Scheva nannte er in der Vergangenheit etwa die Zwei-Staaten-Lösung eine «Illusion».

Zum Thema:
Stimmen zur US-Präsidentenwahl: «Trump-Wähler sind nicht Trump»
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Kommentar aus den USA: Trump und die Evangelikalen auf Schmusekurs

Datum: 20.01.2017
Autor: Martina Blatt / Moritz Breckner / Reinhold Scharnowski
Quelle: Christliches Medienmagazin PRO / gekürzt von Livenet

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