Interview mit Rebekka Schmidt

«Sich zu seinem Glauben zu bekennen, ist hier manchmal einfacher»

Rebekka Schmidt ist stellvertretende Redaktionsleiterin bei Livenet. Das Besondere an ihrem Job ist, dass sie von Ecuador aus arbeitet. Im Interview erzählt sie von ihrem Weg nach Südamerika und den dortigen Herausforderungen als Christin.

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Rebekka Schmidt arbeitet von Ecuador aus für Livenet
Rebekka Schmidt, du lebst mit deiner Familie in Ecuador, bist aber als Stv. Redaktionsleiterin bei Livenet tätig. Wie kam es dazu?
Rebekka Schmidt: Ich habe nach meinem deutschen Abitur ein Auslandsjahr in Ecuador gemacht, im Anschluss daran hier studiert und einen Ecuadorianer geheiratet. Während eines vierjährigen Deutschlandaufenthaltes begann ich, für Livenet zu arbeiten. Schon damals arbeitete ich von Süddeutschland aus im Home-Office. Als mein Mann und ich uns 2015 entschieden, wieder nach Südamerika zurückzugehen, bot Livenet mir an, die Zusammenarbeit fortzuführen und sogar zu erweitern.

Wie lebt es sich so als westeuropäische Christin in Ecuador?
Ecuador ist ein katholisches Land, es gibt aber mittlerweile auch sehr viele evangelische Gemeinden. Sich zu seinem Glauben zu bekennen, ist hier manchmal fast einfacher als in Europa. Womit die Christen in ganz Lateinamerika derzeit zu kämpfen haben, ist die Genderideologie und -politik, insbesondere in Schulen. Das betrifft uns durch unsere zwei kleinen Töchter jetzt noch stärker.

Seit fast acht Jahren bist du jetzt bereits bei Livenet. Wie hat sich in dieser Zeit die Redaktionsarbeit verändert?
Livenet hatte schon immer das Ziel, Menschen für Jesus zu gewinnen und Christen miteinander zu verbinden. Doch ich habe das Gefühl, dass Livenet früher newsorientierter war und mehr darüber berichtete, was in der christlichen Welt los ist. Heute sehe ich eine Entwicklung hin zur Unterstützung von Christen in ihrem Glaubensalltag: Es gibt vermehrt Ratgeber über Jüngerschaft und Nachfolge, aber auch Lebensberichte von Christen, die über Probleme erzählen und wie sie diese mit Jesu Hilfe überwinden konnten.

Was waren so die Highlights der letzten Zeit, die du als Redaktorin erlebt hast?
Ich schreibe seit Anfang des Jahres vermehrt Berichte darüber, wie Menschen ganz persönlich zum Glauben gefunden haben. Darunter sind auch viele Personen aus dem deutschsprachigen Europa. Es fasziniert mich, diese Geschichten durch das Schreiben ein wenig mitzuerleben und zu sehen, wie Jesus auch heute noch in der Schweiz, Deutschland und Österreich Menschen berührt, heilt, bewahrt und zu sich zieht. Mein Wunsch ist, dass auch Nichtchristen durch diese Artikel auf Jesus.ch am Glauben interessiert werden und zu Jesus finden.

Dieses Interview stammt aus der neuen Ausgabe des Impact-Magazins, das diverse Einblicke in die Arbeitsbereiche von Livenet gewährt:

 

Zum Thema:
Gender-Ideologie an Schulen: Völlig gegensätzliche Reaktionen in Paraguay und Ecuador
Trotz drohender Klagen: Hunderttausende ecuadorianische Christen gegen die Gender-Ideologie
Livenet-Redaktorin in Ecuador: «Es ist bewegend, wie die Tragödie das Land zusammenschweisst»

Datum: 17.05.2019
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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